Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
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![b) Der ätherische Auszug wird durch Destillation völlig vom Aether befreit, in Petroläther gelöst und filtrirt. Das Filtrat wird in einem Scheide- trichter mit 75 proc. Alkohol geschüttelt, nach völliger Trennung der Flüssigkeiten der alkoholische Theil abgelassen und die petrolätherische Lösung mehrmals in derselben Weise mit 75proc. Alkohol behandelt. Die vereinigten alkoholischen Auszüge werden zur Klärung einige Zeit stehen gelassen, von sich etwa noch abscheidendem Petroläther abgetrennt, filtrirt und vom Rest des Aethers durch Destillation befreit. Bei mehrtägigem Stehen an einem kühlen Ort scheidet sich ein Niederschlag aus. Die alko- holische Lösung wird von diesem abflltrirt, durch Kochen mit Thierkohle entfärbt und möglichst schnell bei 50—60° eingedampft. Den syrupartigcn Rückstand nimmt man mit Aether auf, decantirt, filtrirt und dampft wieder ein. Um das so erhaltene Lecithin noch von Spuren Cholesterin zu be- freien, löst man es in möglichst wenig absolutem Alkohol und lässt es bei —5 bis —15° sich ausscheiden (Gilson). c) Der ätherische Auszug wird verdunstet, der Rückstand durch Filtration bei Körpertemperatur vom Oel befreit, in wenig Aether gelöst und die Lösung mit Aceton gefällt. Den Niederschlag wäscht man mit Aceton aus, löst ihn in möglichst wenig Aether und fügt die mehrfache Menge absoluten Alkohols hinzu. Nach mehreren Stunden wird filtrirt und aus dem Filtrat das Leci- thin durch Aceton ausgefällt (Zuelzer^). 2. Die durch sechsstündiges Erwärmen von Eigelb mit 96proc. Alkohol auf dem Wasserbad am Rückflusskühler erhaltene Lösung wird nach dem Abkühlen auf 0° mit alkoholischer Cadmiumchloridlösung gefällt, der Nie- derschlag nach einigen Stunden abgesaugt und mit 96 proc. Alkohol ge- waschen. Man extrahirt die lufttrocken gewordene Masse mit Aether, kocht sie mit der achtfachen Menge 80proc. Alkohols am Rückflusskühler und trägt nun eine entsprechende Menge Ammoniumcarbonat in conc. Lö- sung langsam ein, bis die Reaction deutlich alkalisch und eine Probe des Filtrats cadmiumfrei ist. Man filtrirt heiss, kühlt langsam auf —10° ab, decantirt den entstandenen Niederschlag mit kaltem Alkohol, löst ihn in wenig Chloroform, fällt mit Aceton, saugt den entstandenen Niederschlag sofort ab und trocknet im Vacuum über Schwefelsäure. Ausbeute circa 3 pCt. Aus dem alkoholischen Filtrat lassen sich noch weitere Mengen gewinnen (Bergell^), Die so erhaltenen Präparate sind Gemische mehrerer Lecithine. Nach Diakonow scheidet sich aus einer conc. alkoholischen Lösung bei starkem Abkühlen hauptsächlich Distcaryllecithin ab, während Dioleyliccithin zum grössten Theil in Lösung bleibt. Der beim Behandeln der Chlorcadmium- 1) Zeitschr. f. physiol. Oiieni. 27. 265. (1899.) 2) Ber. (]. deiitscli. ehem. Ges. »3. 2584. (1900.)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0178.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)