Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
Licence: In copyright
Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
192/644 (page 172)
![zur klaren Lösung und zum Verschwinden der alkalischen Reaction das Leucin quantitativ wiedergewonnen werden kann, eignet sich ausgezeichnet Phenyiisocyanat- zur Reinigung des Leucins. Die Phenylisocyanatverbindung (§ 156,4) des i-Leucins schmilzt bei IGö** (corr.), ihr Anhydrid bei 125° (corr.) (E. Fischerl). Optische Eigen- Das l-Leuciu ist in wässeriger Lösung schwach linksdrehend (Lew- seil Jif tP II • kowitsch^), in saurer und alkalischer rechtsdrehend (Mauthner^) und zwar beträgt für 4 bis 5proc. Lösungen in 20 proc. Salzsäure [«]d= + 17,5 bis 17,8° (E. Schulze undLikiernik a.a.O.). E.Fischer*) fand für ein über denAethyl- ester gereinigtes Präparat unter denselben Verhältnissen [a]j) = -f 17,8Go. In alkalischer Lösung ist die Drehung weniger stark. Für das d-Lcucin fanden E. Schulze und Bosshard^) in salzsaurer Lösung [«jn = — 17,5^. zeiset7.iingen. Belm Erhitzen mit Phosphorsäure und mit alkalischer Chlorbarium- lösuug verhält es sich wie Glykocoll (§ 146). Durch salpetrige Säure wird Leucin in «-Oxyisobutylessigsäure, Wasser und Stickstoff zerlegt^), durch bacterielle Zersetzung, ebenso durch Schmelzen mit Aetzkali ent- steht Valeriansäure. Nacliweis. Dem Nachwcis muss die Isolirung vorangehen. Für diese benutzt man die Löslichkeitsverhältnisse, die Kupferverbindung, vor Allem aber die üeberführung in den Aethylester und Destillation desselben. In dieser Form geschieht die Trennung der Leucins von anderen Aminosäuren (§ 156). Zur Identificirung dienen die oben erwähnten Eigenschaften, besonders das wollige Sublimat und der Geruch beim Erhitzen, und die beschriebenen Ver- bindungen. Unter ihnen sind das Pikrat des Aethylesters und die Phenyliso- cyanatverbindung, sowie deren Anhydrid besonders hervorzuheben. Es ist zweckmässig, das Leucin vor Üeberführung in die Phenylisocyanatverbindung durch Erhitzen mit Barytwasser zu racemisiren. Vorkommen. 152. Leuciuimid C12H22N2O2 wurde zuerst von Bopp') aus faulenden CH-NH-co Albuminstoffen, dann von Ritthausen^) bei der Spaltung von Eiweissstoffen co-NH-cH-c.Hg j^.^ Schwefelsäure, von R. Cohn^) bei der Spaltung von Casein mit Salz- säure in geringer Menge erhalten und von Cohn genauer untersucht. Salaskin^o) fand es unter den peptischen und tryptischen Verdauungspro- ducten des Hämoglobins. 1) Ber. d. d. ehem. Ge.s. 33. 238L (1900.) Zeitschr. f. physiol. Chem. 33. 187. (1901.) 2) Ber. d. d. chem. Ges. 17. 1439. (1884.) 3) Zeitscbr. f. physiol. Chem. 7. 223. (1882—1883.) 4) Ber. d. d. chem. Ges. 34. 433. (1901.) 5) Zeitschr. f. physiol. Chem. 10. 134. (1886.) 6) Schulze und Likiernilc a. a. 0. Gmelin, Ebendas. 18. 21. (1894.) ^) Ann. Chem. Pharm. 49. 16. (1844.) 8) Die Eiweisskörper der Getrcideavten u. s. w. Bonn 1872. 9) Zeitschr. f. physiol. Chem. 23. 166. (1896-1897.) u. 29. 283. (UK)U.)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0192.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)