Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
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![2 Mol. Essigsäure (Hoppc-Seyler^). In conc. Schwcfciscäurc sowie in heisser starker Salzsäure wird es zunächst unter Bildung von Stoffen ge- löst, die bei der Neutralisation gefällt werden, bei längerer EinAvirkung wird es unter Aufnahme von 4 Mol. Wasser in 2 Mol. Chitosamin und 3 Mol. Essigsäure gespalten2). Daneben bilden sich Ameisensäure, Butter- säure als secundäre Zersetzungsproducte. 179. Chitosan Ci4H2eN2 0io wurde zuerst von E. Gilsoii^) aus der Geriisl- substanz von Pilzen und aus Chitin erhalten und unter dem Namen Mycosin beschrieben, dann von Hoppe-Seyler ebenfalls aus Chitin (siehe dieses) dargestellt. Es zeigt die un- veränderte Form der Chitinstücl<e, ist völlig unlöslich in Wasser und verdünnten Alkalien, löst sich leicht in verdünnter Salzsäure oder in Essigsäure und wird aus diesen Lösungen durch Alkalien wieder als gelbliehe, amorphe Masse ausgefällt. Mit sehr verdünnter Jod- lösung färbt es sich intensiv violett und verliert diese Färbung auch beim Waschen mit Wasser nicht. Beim Kochen mit conc. Salzsäure, zerfällt es unter Aufnahme von 2 Mol. Wasser in 2 Mol. Chitosamin und 1 Mol. Essigsäure, daneben tritt als secundäres Product Ameisensäure auf. Mit Essigsäureanhydrid im zugeschmolzenen Rohr auf 135'' erhitzt, nimmt es Acetylgruppen auf und geht in einen dem Chitin nahestehenden Körper über. In essigsaurer Lösung dreht es links, und zwar beträgt bei einer 1,34 proc. Lösung [ß]D = — 17,7 bis 17,9. Verschiedenartige kohlehydrathaltige Stoffe. 180. Chondroitiiischwefelsäure Cif.H27NS()i7 wurde zuerst von 0. Th. voikomiupn Mörner*) im Knorpel aufgefunden, in ihren Reactionen genau beschrieben ''änou und als Aetherschwefelsäure erkannt, von Schmiedeberg^) weiter ein- gehend untersucht. Sie findet sich in allen Knorpeln, auch in Enchon- dromen (Mörner^), in Skelettknochen von Rochen und Haifisch (Lönn- berg''), in denjenigen normalen Geweben, die reichliche Menge elastischer Elemente enthalten z. B. Lig. nuchae vom Rind (Krawkow^), in der inneren Schicht der grossen Arterien (Mörner^), in geringer Menge auch in der Grundsubstanz der Knochen von Säugethieren und Fischen (Mörner^) Krawkow), sowie im menschlichen Harn und in Rindernieren (K. Mörner^°), ferner in allen amylo'identarteten Organen (Oddi^^), Krawkow). Sie 1) Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 27. 3329. (1894.) Araki, Zeitschr. f. physiol. Chem. 20. 498. (1895.) 2) Ledderhose, Ebendas. 2. 224. (1878—1S79.) Schmiedeberg, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 28. 395. (1891.) ^) a. a. 0. u. Bull. soc. chim. Paris 1894. No, 23. Winterstein, a. a. 0. *) Skand. Arch. f. Physiol. i. 210. (1889.) 5) Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 28. 355. (1891.) 6) Zeitschr. f. physiol. Chem. 20. 357. (1895.) ^) UpsalaLäkareförenings förh. 24. 495. (Maly's .Jahresb. 1889. S.325) u. 25. 249. 8) Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 40. 195. (1898.) 9) Zeitschr. f. physiol. Chem. 23. 311. (1897.) 10) Skand. Arch. f. Physiol. 6. 332. (1895.) 11) Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 33. 376. (1894.) Hoppe-Seyler — Tli i e r f el de r, Analyse. 7. Aufl. ij.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0229.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)