Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
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![Zink- und Calcium verbin dun gen sind hauptsächlich untersucht und von beson- derer Wichtigkeit, weil auf ihrer Verschiedenheit die Unterscheidung der activen und inactiven Säuren vor Allem beruht. Das Zinksalz der i-Milchsäure krystalli- sirt rüit 18,17 pCt. HgO und entspricht dann der Formel (0311503)2 Zn + SHoO. 1 Theil löst sich bei 15° in 53 Theilen Wasser, in Alkohol ist es unlöslich. Das Zinksalz der activen Säuren (0311503)2 Zn -|- 2 E^O enthält nur 12,89pOt. H2O. 1 Theil löst sich in 17,5 Theilen Wasser oder 1109 Theilen Alkohol bei 14—15. Beide verlieren das Krystallvi^asser bei 110°. Das Kalksalz der i-Säure (C3Hg03)2 Ca + 5 H,0 ist gleichfalls verschieden durch Krystall- wassergehalt und Löslichkeit vom Kalksalz der activen Säuren (03H503)2 Ca -)- 4 HgO, aber beide krystallisiren in blumenkohlähnlichen Kugeln von feinen mikroskopischen Nadeln. Das Zinkammoniumsalz der i-Säure (0311503)3 ZnNH4 + 3 H2O ist wenig beständig, das entsprechende Salz der activen Säuren (03H503)3 ZnNH^ + 2 H2O krystallisirt in kurzen Prismen, ist luft- beständig und in 3—4 Theilen kaltem Wasser löslich (Purdie). Wässe- rige Lösungen der Milchsäure und ihrer Salze färben eine wässerige Phenol- lösung, die durch Zusatz von etwas Eisenchlorid violett gefärbt ist, gelb (üffelmann'sche Reaction). Die d- und 1-Milchsäure zeigen nur schwache Rechts- bezw. Links- drehung. Die spec. Drehung der d-Säure steigt mit zunehmender Con- centration (Wislicenus^). Hoppe-Seyler und Araki-) fanden bei einem Procentgehalt von 11,2 [«Jp im Mittel = -f 1,71°, doch war die be- nutzte Säure nicht krystallisirt, die Lösung also jedenfalls nicht frei von Anhydrid. Die Salze der d-Säure drehen links, die der 1-Säure rechts und zwar bei gleicher Concentration gleich stark, die specifische Drehung steigt mit abnehmender Concentration. Hoppe-Seyler und Araki fanden für d-milchsaures Zink bei einem Procentgehalt von 4,18 [«Jd = —7,55°, bei einem Procentgehalt von 9,08 [«]d = — 6,56°. Die Lithionsalze zeigen die relativ stärkste specifische Drehung. Für 5,0—ll,6proc. Lösungen be- trug [«Jd = — 11,7—13,1°. Weitere Angaben über die specifische Drehung der freien Säure, der Zink-, Kalk-, Lithion- und anderer Salze siehe bei Hoppe-Seyler und Araki und bei Purdie und Walker^). Eine Zu- sammenstellung der gefundenen Werthe findet sich bei Landolt*). Beim Erhilzen mit mässig verdünnter Schwefelsäure in zugeschmolzencni Rohr auf 140° zerfallen die Milchsäuren in Aldehyd und Ameisensäure. Der Nachweis der Milchsäuren, welcher nur nach vorangegangener Isolirung möglich ist, gründet sich hauptsächlich auf die besprochenen Eigenschaften der Salze, namentlich der Zink- und Lithiunisalze, ferner auf 1) Ann. Chem. Pharm. 167. 302. (1873.) 2) a. a. 0. 3) Journ. Chem. Soc. 67. ßlG. (1896.) Das optische Drehungsvermögen organisclier Substanzen. Braunschweig 1898. S. 469.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0088.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)