Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.
- Date:
- 1903
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.
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![schmilzt bei 72, siedet bei 1840, ]öst sicli bei 15° in 12 Theilen Wasser. Sie giebt bei der Oxydation mit Chromsäure Aldehyd und Essigsäure, beim Schmelzen mit Aetzkali 2 Mol. Essigsäure, wird durch Natriumamalgan nicht angegriffen. Die Salze krystallisiren gut, das Zinlisalz mit 2H2O, das Silbersalz ist schwer löslich in Wasser. Mehrbasische Säuren, 75. Oxalsäure (\H2O4 kommt bei Menschen und höheren Thicren wohl Vuikommen. nur als Kalksalz vor. Im Harn, auch der Pferde, Schweine, Kaninchen, ist dieses Salz wohl stets in sehr geringer Menge vorhanden, reichlicher zuweilen bei Diabetes und Icterus. Beim Menschen scheidet es sich häufig kr3^stallinisch ab, bildet auch oft feste Concremente im Nierenbecken oder in der Harnblase, auch bei Schweinen, oder nimmt Theil an der Steinbildung. In der Gallenblase oder den Faeces ist seltener Calciuraoxalat gefunden. Salkowskii) fand Oxalsäure stets in der Leber (Kalbs-, Rindsleber) in kleinen Mengen, noch weniger in den Muskeln, nicht im Pancreas. Sie entsteht bei der Oxydation von Zucker mit Salpetersäure, bei der Daisteiiung. Einwirkung von schmelzenden Alkalien auf Cellulose. Auf diesen Reactionen beruht ihre Darstellung. Ueber das Verfahren zur Isolirung der Oxalsäure aus dem Harn, isoiiiung. das auch zur quantitativen Bestimmung dient, siehe bei „Untersuchung des Harns. Um sie aus den Organen zu isoliren, wird das fein- zerhackte Gewebe mit dem mehrfachen Volumen Wasser digerirt, die Masse aufgekocht, colirt, abgepresst, gewaschen, das Filtrat stark einge- dampft und nach dem Ansäuern mit Salzsäure mit Aether ausgeschüttelt. Der Aetherrückstand wird in AVasscr aufgenommen, die wässrige Lösung mit Ammoniak, dann mit Chlorcalcium und Essigsäure versetzt. Der Nie- derschlag ist mikroskopisch und in der unten beschriebenen Weise auf Oxalsäuren Kalk zu prüfen. Häufig entstehen bei der Ausfällung Trübun- gen, die von der Gegenwart von Fettsäuren herrühren. Die mikroskopische Untersuchung schützt vor Verwechselungen (Salkowski). Die Oxalsäure krystallisirt mit 2 Mol. H^O in feinen monoklinen Pris- Eigensciiaften. men, die in Wasser und Alkohol leicht, in Aether M'enig löslich sind. Sie verflüchtigt sich beim Erhitzen ohne Kohlebildung und wird durch Oxyda- tion mit Permanganat in Kohlensäure und Wasser zerlegt. Von den Salzen lösen sich nur die Alkalisalze in Wasser. Der Oxalsäure Kalk C204Ca -f- 3H2O bildet sehr harte, meist mikrosko- pische Krystalle in der Form tetragonaler Octaeder, deren eine Axe etwas kürzer ist als die beiden anderen; die Krystalle sind stets farblos. Ecken und Kanten scharf ausgebildet. Bei schneller Abscheidung kr3\stallisirt er auch mit 1 Mol. HgO in Plättchen. Zuweilen erscheint das Salz in der Form mikroskopischer rundlicher Knollen und Dumbbells. Das Salz ist](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21900346_0091.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)