Ein Fall von malignem Lymphom ... / vorgelegt von Hugo Adam.

  • Adam, Hugo, 1873-
Date:
1899
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Credit: Ein Fall von malignem Lymphom ... / vorgelegt von Hugo Adam. Source: Wellcome Collection.

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    Dietrich [9] in einer Arbeit aus dem Jahre 1896 zusammengefasst worden in drei Möglichkeiten. Einmal nämlich kann sich Tuberculose anderer Organe, namentlich der Lunge, gleichzeitig und neben malignem Lymphom entwickeln. Von derartigen in der Litteratur erwähnten Fällen stand mir der von Waetzold [10] zur Verfügung. Zweitens aber kann malignes Lymphom und Tuberculose in denselben Lymphdrüsen gleich¬ zeitig bestehen, wobei die Tuberculose meist als secundäre Infection auf¬ zufassen ist. In dem zweiten von Waetzold ausführlicher veröffent¬ lichten Falle halte ich wenigstens mit Dietrich diese Auffassung für berechtigt. Zu demselben Ergebnis kommt Fischer [11], der bei 12 an malignem Lymphom erkrankten Patienten Stücke aus Lymphdrüsen excidierte und auf Mikroorganismen mikroskopisch, bacteriologisch und durch das Tierexperiment untersuchte. Er fand weder andere Mikroben noch Tuherkelbacillen. Von diesen 12 Fällen kamen 4 zur Section und 2 davon boten noch Zeichen frischer Tuberculose in einem Fall der Lungen, des Darms und der Mesenterialdrüsen, in dem anderen der Lunge, Leber und Milz. In dem einen Falle wurde die oben erwähnte Untersuchung vier Wochen, in dem anderen sogar vierzehn Tage vor dem Tode vorgenommen. Es ist wohl in beiden Fällen die Tuberculose als secundäre Infection aufzufassen. Dem entspricht auch meiner Ansicht nach der von Freud Weiler jüngst veröffentlichte Fall, während ich die älteren nicht zu erwähnen brauche, da sie in der zusammenfassenden Arbeit von Dietrich inbegriffen sind. Drittens aber giebt es eine klinisch unter dem Bilde des malignen Lymphoms verlaufende Lymph- drüsentuberculose. Baumgarten hat diese Form aufgestellt an der Hand von drei Fällen, welche von Delafield, Askanazy und Weishaupt ver¬ öffentlicht wurden. Nur der Nachweis der Tuberkelbacillen in den Drüsen oder das Tierexperiment sichert die Annahme, da Erweichungen und Necrosen in den erkrankten Drüsen infolge therapeutischer Ein¬ griffe oder auch primär ausnahmsweise bei malignem Lymphom nach der Ansicht Dietrichs Vorkommen. Weder das Tierexperiment noch der Nachweis des specifischen Krankheitserregers steht uns leider zur Verfügung, wenn es schliesslich gilt, das maligne Lymphom abzugrenzen gegen die syphilitische Ver¬ änderung der Lymphdrüsen, und doch ist dies praktisch ausserordentlich wichtig, da wir gegen letztere eine specifische Therapie anwenden können. Nicht die Lymphdrüsenerkrankungen des secundären Stadiums, sondern vielmehr die sogenannten gummösen Lymphome in den Spätstadien der Lues sind es, die differential-diagnostisch hier in Frage kommen. Sie sind wie das maligne Lymphom eine seltene Krankheitsform. Nach Birch- Hirschfeld werden gewöhnlich nicht die peripheren, sondern vielmehr die visceralen Lymphdrüsen befallen, an denen nicht selten aber auch das