Die Gerinnung des Blutes / von L.C. Wooldridge ; nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von M.v. Frey.

Wooldridge, L. C. (Leonard Charles)

Date:: 1891

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Credit: Die Gerinnung des Blutes / von L.C. Wooldridge ; nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von M.v. Frey. Source: Wellcome Collection.

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und er betrachtet daher jede kornige Anhaufung als ein Zeichen zerfallener Leucocyten.) Man kaun aber ein Plasma, in welchem Gerinnung, wenn auch in noch so beschranktem Umfange, stattgefunden hat, nicM mehr als ein normales bezeichnen. Ich babe oben berichtet, dass durch die Injection einer kleinen Menge von Serumfibrinogen das ganze Blut des Tbieres auf s tiefste verandert wird, und Serum- fibrinogen ist ein Nebenproduct der gewobnlicben Gerinnung. Ferner enthalt dieses Plasma (aus der Vene des Pferdes) nach Pe^debicq stets eine kleine Menge Fibrinferment. Fibrinferment ist aber nicbt anwesend im normalen Pferdeblut, und daraus folgt, dass in diesem Plasma bereits cbemiscbe Umsetzungen nach Art der Gerinnung stattgefunden haben milssen. Dies stimmt iiberein mit dem oben erwahnten Vorhandensein eines kleinen Gerinnsels. Es ist also sebr scbwierig, mit Sicherheit zu sagen, wie die Gerinnung vom gelassenen Blute normaler Weise ablauft. Alle experimentellen Methoden, welche der Untersuchung des Gegen- standes dienen, sind einem Einwurfe offen, Man kann feststellen, dass in einem Plasma von gegebenen Eigenschaften die Gerinnung in einer bestimmten Weise vor sich geht; daraus aber zu schliessen, dass in dem normalen Blut die Gerinnung ebenso verlauft, ist nicbt ohne weiteres zulassig. Die einzige Metbode, welche viel- leicht im Stande ist, bier eine Briicke zu schlagen, ist die mikros- kopische Untersuchung der Gerinnung innerhalb und ausserhalb der Gefasse. Diese Methode, obwohl fiir sich allein hochst unzu- reichend und leicht zu Irrthiimern fiihrend, kann zu grosser Wichtigkeit gelangen, wenn sie durch das Experiment controlirt Bedeutung wird. Neucrc mikroskoj)ische Untersuchungen haben es sehr wahr- ben und schcinlich gemacht, dass die Gerinnung des Plasmas stetci mit dem Auitreten von Scheiben oder Kornern in Beziehung steht. Man ist noch nicbt dariiber einig, ob diese Scheiben ein normaler Bestandtheil des Blutes sind, und es diirfte sich dariiber schwer- lich Sicherheit gewinnen lassen, weil die Untersuchung ohne Circulationsstorung kaum moglich ist. Es ist ferner Gegenstand der Discussion, ob diese Scheiben als eine organische Form (Formelement) oder als Niederschlag aufzufassen seien. Sicher ist, dass sie im Aderlassblut vorhanden sind, und dass sie bei der Gerinnung zu Grunde gehen, sowie dass bei alien langsam ver- laufenden, intravascularen Gerinnungen das reichhche Auftreten