Über Symptomatologie und Diagnose der intraokulären Tumoren und deren Verhalten zu den übrigen Körperorganen / von O. Lange.
- Lange, O. (Otto), 1852-1913.
- Date:
- 1906
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Credit: Über Symptomatologie und Diagnose der intraokulären Tumoren und deren Verhalten zu den übrigen Körperorganen / von O. Lange. Source: Wellcome Collection.
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![worden, in denen die Neubildung ringfönnig über den ganzen Ciliavkörper oder den grössten Teil desselben in mehr weniger- gleichmäßiger Entwicklung verbreitet war. Solche Fälle von ringförmigem Ciliarkörpersarkom sind beschrieben worden von Ewetzky^°), von Groenouw^^), von Kopetzky v. Recli- berg^'^), Meyerhof®®)Parsons®®) und anderen. Unter diesen Ringsarkomen des Ciliarkörpers finden sich einige nicht- pigmentierte, dieselben zeichnen sich scheinbar durch sehr langsames Wachstum aus. Wächst ein knotenförmiges Ciliarkörpersarkom weiter, so dringt es entweder durch den Iris- winkel in die vordere Augenkammer, woselbst es dann als mehr minder dunkler Körper sichtbar wird und dann leicht diagnostiziert werden kann, oder es wächst hauptsächlich nach innen gegen die Linse, erreicht den Rand derselben und dis- loeiert sie nach der entgegengesetzten Seite, wobei gleich- zeitig die vordere Kammer in dem dem Tumor gegenüber- liegenden Abschnitte durch mechanische Verdrängung der Iris verengt wird. Dauert der von seiten des wachsenden Ciliar- körpertumors auf den Linsenäquator ausgeübte Druck längere Zeit, so kann es, wenn die Linse bereits soweit verschoben ist, dass sie den gegenüberliegenden Teil des Ciliarkörpers er- reicht hat und nicht dem Drucke von seiten der wachsenden Geschwulst ausweichen kann, zu dellenförmiger Impression [cf. Salzmann], und schliesslich, wahrscheinlich infolge mechanischer Verschiebung der Linsenfasern und daraus resul- tierender Ernährungsstörungen in demselben, zu katarak- töser Trübung der Linse kommen. In einem von mir*®) beobachteten Falle war es durch den gegen den Linsenrand drückenden Tumor zu Airosion und Berstung der Linsenkapsel mit nachträglicher Kataraktbildung gekommen. Da diese Beobachtung in der bisherigen Literatur meines Wissens einzig dasteht, so erlaube ich mir den Befund etwas näher zu schildern. Es handelte sich um eine 62jährige Frau, die mir von einem Kollegen behufs Staarextraktion über- wiesen war. Patientin gab an bis vor 3 Monaten auf beiden Augen vollkommen gut gesehen zu haben. Vor ca. 11 Wochen soll das linke Auge, ohne dass Schmerzen und entzündliche Veränderungen an demselben bemerkt worden wären, in kurzer](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22407145_0013.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)