Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau.
- Franz Kiwisch von Rotterau
- Date:
- 1845-1855
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Credit: Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau. Source: Wellcome Collection.
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![durchgefühlt wird, auf die Dicke der Ccrvicalporlion schlieseen kann. 5) Bestimmung des Verlaufes , der Einfachheit und Duppli- cität der Gebärmulterhöhle, — Zu diesem Zwecke ist cs oft nöthig, das Instrument beim Einfuhren in verschiedene Richtung zu Drin- gen, oder die Krümmung der Sonde zu verändern. Wichtig ist diese Bestimmung für die Diagnose des ulerus bicornis und bilo- cularis, der Retro- und Antroversion, der partiellen Inversion, der verschiedenen Umbeugungen des Gebärmutterkörpers, so wie für die verschiedenen Verzerrungen und Verlängerungen der Gebärmut- terhöhle durch infdtrirte Afterproducle. 6) Bestimmung des Inhaltes der Gebärmutter, der entweder aus dünn- oder zähflüssigen Secreten bestehen kann, von welchen sich in der Regel beim Hervorziehen der Sonde etwas entleert und ein Theil an der Sonde haften bleibt, der daun entweder aus Eiter, Jauche, Tuberkelstoff, Blut oder eiweissartigem Drüsenseerete be- stehen und einer weitern Untersuchung unterworfen werden kann. 7) Bestimmung der Empfindlichkeit der Gebärmutter und ihrer Umgebung. — So gering in der Regel die Unbehaglichkeit des Eindringens der Sonde in einen normalen Ulerus ist, so schmerzhaft kann das Sondiren bei entzündlicher Anschwellung und bei krankhafter Verengerung der Höhle dieses Organes sein, woraus sich ein Schluss auf die Intensität der Affection machen lässt. Sind die Anhänge der Gebärmutter der einen oder der andern Seite in den Krankheitsprocess mit hineingezogen, so entstehen an der affi- cirten Seite durch ein Spannen derselben mittelst der eingeführten Sonde Schmerzen, die sich über die entsprechende Becken- und Lendengegend zu verbreiten pflegen. 8) Resultirt aus der Anwendung der Sonden auch noch der Vorthei], dass man bei beträchtlichen, dabei aber noch veränder- lichen Schieflagen der Gebärmutter bie Vaginalporlion mit Sicher- heit und nach Willkür in das Lumen des Speculums einführen kann. Zu diesem Zwecke führt man früher die Sonde ein, und lässt hierauf ein gewöhnliches röhrenförmiges Spcculum über den Stiel der Sonde gleiten , worauf der Muttermund nothwendigerweise in dasselbe eintreten muss und nach Bedarf gestellt werden kann. —](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2874813x_0060.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)