Über den Franzensbader Mineralmoor / von E. Ludwig, K. Hödlmoser und Th. Panzer.
- Ludwig, Ernst
- Date:
- 1899
Licence: Public Domain Mark
Credit: Über den Franzensbader Mineralmoor / von E. Ludwig, K. Hödlmoser und Th. Panzer. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
6/18 (page 4)
![^V^;nn man den Franzensbader Moor mit Wasserdampf' destillirt, so erhält man ein schwach sauer reaf?irendes Destillat, welches eine {geringe Äfenge fiiichtiger organischer Säuren (Ameisensäure und höhere Säuren der Fettsäurenreihe) ent- hält. Andere organische Säuren, wie Oxalsäure, Hernstein- säure u. dgl. enthält der Franzenshader Moor nicht. Der wässerige Auszug des verwitterten Moores reagirt stark sauer, er enthält, wie sich aus seinem Verhalten gegen Methylviolett, Tropäolin, Phloroglucin - Vanillin ergibt, freie Mineral.säure, also freie Schwefelsäure. Dagegen reagirt der wässerige Auszug des frischen, unverwitterten Moores neutral oder doch nur sehr schwach .‘^auer. Die wässerigen Moorauszüge enthalten : Huminsuhstanzen (wenig), flüchtige organische Säuren. Schwefelsäure, Chlor, Phosphorsäure, Kieselsäure, l'itansäun?, Kalium, Natrium, Lithium, Ammoniak. (]!alcium, Magnesium, Eisen, Aluminium, Mangan. ') Sowohl der frische, als der verwitterte Moor enthält ziemlich grosse Mengen von Pentosanen, was von vornherein vermuthet wurde, da doch in beiden Arten des Moores noch reichlich zum Theile gut erhaltene Ptlanzenreste Vorkommen. Destillirt man den Moor mit Salzsäure von specifischein Ge- wichte von I'ÜH, so resultirt ein Destillat, welches Anilin- acetatpapier intensiv roth färbt. Die hei der I.)estiNation des wässerigen Moorextractes, sowie des mit Kalilauge bereiteten ICxtracies mit Salzsäure erhaltenen Destillate färben Anilinacetatpapier nicht roth, wohl aber liefert der nach erschöpfender Extraction mit Kalilauge bleibende Rückstand ein Destillat, das Rothfärhung hervor- hringt. Kocht man den IMoor mit 2°'oiger Schwefelsäure etwa l'/.^ Stunden, so liefert die HItrirte Flüssigkeit heim De.stillircn mit Salzsäure ein das Anilinpapier intensiv roth färbendes Destillat. Hei der quantitativen Analyse haben wir folgende Be- standtheile berücksichtigt; Wasser, Asche, Aetherextract (d. h. die in Aether löslichen Substanzen), flüchtige organische Säuren, Huminsuhstanzen und die im \Vasser löslichen mine- ralischen Bestandtheile. die sich also im wässerigen Mooraus- zuge finden. Von diesen letzteren konnten Chlor, Titansäure, Phosphorsäure, I\Iangan und Lithium nur qualitativ nachge- wiesen werden, da sie ^ich in zu geringen Mengen im IMoore finden, dagegen sind Schwefelsäure. Kieselsäure, Eisen, Alu- minium, Calcium, Magnesium, Ammoniak, Kalium und Natrium quantitativ bestimmt worden, wässerige Au-szug des frischen, unverwitterten Moores i.st frei von Eisen, Mangan und Aluininium.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22335808_0008.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)