Über die Malignität der Ovarialcystome ... / vorgelegt von Theodor Kostelezky.

Kostelezky, Theodor.

Date:: 1899

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Über die Malignität der Ovarialcystome ... / vorgelegt von Theodor Kostelezky. Source: Wellcome Collection.

11/28 (page 11)

hat in Folge von Cystenruptur eine Aussaat von Geschwulstpartikelchen in die Bauchhöhle stattgefunden; wenn dann subseröse Cystchen entstehen, ist nach Pfannenstiel35 „keine andere Deutung möglich, als dass die ab- gelösten Epithelien dort, wo sie sich festsetzen, vom Peritoneum eingekapselt werden und zwischen den Peritonealendothelien in die Tiefe wachsen“. Diese Möglichkeit kann nicht von der Hand gewiesen werden, da Pfannen - stiel in einem Fall unter dem Mikroskop Bilder beobachtet hat, welche für den angegebenen Hergang sprechen. Baumgarten1 hebt die Möglichkeit, dass Dissemination von Geschwulstmaterial bei Operation zur Bildung sub¬ seröser Cysten führen kann, ausdrücklich hervor, während allerdings Ols- hausen“8 diese Möglichkeit bei einer Besprechung des Falles Baum garten stark in Zweifel zieht und die „Vermuthung“ ausspricht, dass es sich um Impfmetastasen in der Umgebung des Bauchschnitts gehandelt habe, was nach Lage des Falles aber kaum annehmbar erscheint. Somit kann das Vorkommen subseröser Cystchen für unsere Anschau¬ ung von der Metastasenbildung nichtpapillärer Cystome nicht entscheidend sein und wenn auch, was wahrscheinlich ist, in den allermeisten Fällen von peritonealer Dissemination eine Cystenruptur vorangegangen ist, so ändert das an der Frage der Metastasenbildung nichts. Nach dem bei den papil¬ lären Formen Gesagten haben wir auch hier das Recht von Metastasen¬ bildung zu sprechen, denn auch hier handelt es sich um Verschleppung epithelialer Elemente und um die sonst nur „atypischen“ Geschwülsten zu¬ kommende hochgespannte Proliferationsenergie, welche die verschleppten Epithelien befähigt, auf dem neuen Boden von sich aus der Muttergeschwulst analoge Tumoren zu bilden. Dass diese Disseminationsfähigkeit auch den specifischen zelligen Elementen der nichtpapillären, pseudomucinösen Cystome zukommt, hat, wie gesagt, Baumgarten zuerst erkannt, und zu dieser Erkenntniss einen weiteren Betrag zu liefern, soll der Zweck dieser meiner kleinen Arbeit sein. Die Generalisirung der pseudomucinösen Cystadenome innerhalb der Bauchhöhle findet im Wesentlichen in 2 Formen statt, welche nicht streng voneinander zu trennen sind und die beide für die Geschwulstpathologie von ganz besonderem Interesse sind. Die erste Form wird seit Werth55 kurz als Pseudomyxoma peritonei bezeichnet, die zweite Form entspricht der Disseminationsweise der papillären Cystome über das Peritoneum hin und manifestiert sich im Auftreten miliarer Colloidcystchen am parietalen und visceralen Peritonealblatt, an der Serosa der Därme, sowie besonders im Netz. Die erste Form, das Pseudomyxoma peritonei, bietet einen sehr merk¬ würdigen Befund dar: die ganze Peritonealhöhle ist erfüllt mit einer dem Inhalt des pseudomucinösen Cystoms entsprechenden klaren, bernsteingelben, dickflüssigen, sulzigen Masse, welche die Oberfläche der Peritonealblätter,