Topographisch-chirurgische Anatomie des Menschen / von Dr. Rüdinger.
- Rüdinger, N. (Nikolaus), 1832-1896.
- Date:
- 1873-1879
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Credit: Topographisch-chirurgische Anatomie des Menschen / von Dr. Rüdinger. Source: Wellcome Collection.
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![Im 10. Jahre erscheint der vordere Backenzahn, „ 11.—13. „ „ Eckzahn, „ 11.—15. „ „ „ zweite Backenzahn, „ 13.—16. „ „ „ vierte Backenzahn, „ 18.—30. „ „ „ fünfte Backenzahn (Dens sapientiae). Die ganze Zahnreihe des Unterkiefers bildet einen engeren Bogen, als die des Oberkiefers, so dass die Schneide- und Eckziihne des Unterkiefers bei geschlossenem Munde mit ihren kantigen Kronen hinter denen des Ober- kiefers stehen, und ebenso überragen die lateralen Höcker der Backen- zähne jene der Mahlzähne des Unterkiefers, eine niechanische Einrichtung, welche bei der horizontalen Verschiebbarkeit des Unterkiefers die Zer- kleinerung der S])eisen wesentlich erleichtert. Für die Extraction der Zähne mag noch erwähnt werden, dass an den Mahlzähnen des Oberkiefers die innere Umrandung der Alveolen bedeutend stärker ist, als die äussere, so dass letztere leichter abbrechen kann, als erstere. Auch im Unterkiefer ist, besonders am Weisheitszahn, der innere Alveolenrand gewöhnlich stärker als der äussere. Die Schlagadern für die Zähne des Ober- und Unterkiefers stammen von der Art. maxillaris interna. Die sekundären Zweige schliessen sich in den knöchernen Kanälen dem Verlaufe der Nerven an. Die Zweige der Art. infraorbitalis und alveolaris superior gelangen in den beschriebenen Kanälen des Oberkiefers zu den Alveolen und den Zahn- höhlen, um in deren Beinhaut und Pulpa sich zu verbreiten. Die Venen weichen in ihrem Verhalten von den Schlagadern nicht ab, nur bilden sie in den knöchernen Kanälen keine einfachen Zweige, son- dern sie umgeben in Folge mehrfacher Theilung und Wiedervereinigung die Schlagader. Der zweite Ast des Trigeminus versorgt die Zähne des Oberkiefers und der dritte die des Unterkiefers mit sensiblen Zweigen (s. beistehende Tafel 12, 13 und 23). Bevor der Nerv, infraorbitalis in den gleichnamigen Kanal ge- treten ist, schickt er die Nervi dentales superiores posteriores nach abwärts. Dieselben laufen in jenen Kanälchen, welche am Boden der Highmorshöhle sich befinden, um von ihnen aus in die Alveolen und die Zahnwurzeln zu gelangen. Die Nervi dentales medii und anteriores begeben sich weiter vorn vom Infraorbitalis in knöcheinen Rinnen nach dem Alveolfortsatz, und nachdem sie sich plexusartig miteinander und mit den hinteren vereinigt haben, dringen die feinen Bündel in die Alveolen ein. An den Nervi dentales soll](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21310117_0285.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)