Die Lehre von den Epidemien / von Adolf Gottstein.

  • Gottstein, Adolf, 1857-1941.
Date:
1929
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Credit: Die Lehre von den Epidemien / von Adolf Gottstein. Source: Wellcome Collection.

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    oder Längsspallung, für einzelne Vrten hui man berechnet, daß regelmäßig alle 20 bis 3o Minuten neue Generationen sich bilden, hei anderen dauert es nur wenig länger. Sie kön¬ nen sich bei günstigem Nahrungsbestand also ungemein rasch und nach dem Eindruck bis ins l nendliche vermehren, die Vermehrung hat allerdings bei schnell sich erschöpfenden Er¬ nährungsmöglichkeilen, namentlich hei künstlicher Züchtung, rasch eine Grenze. Sehr Gele Spaltpilze sind an sich unbeweg¬ lich, wechseln also den Ort nur durch die Bewegungen der Flüssigkeit, in der sie sich befinden, sie haben immerhin so viel Gewicht, daß sie, in der Luft schwebend oder an Tröpf¬ chen haftend, rasch zu Boden sinken, wenn sie nicht gerade, wie so oft, in großen Mengen an jenen unsere Luft füllen¬ den schwebenden Stäubchen befestigt sind, die man in einem Sonnenstrahl so gut sieht. Eine Anzahl von Arten haben sehr feine Wimpern, mit denen sie sich fortbewegen können. Wenn man durch Aussaat auf einen geeigneten halbfesten Nährboden, wie z. B. den für die Züchtung gebräuchlichen Nährstoffe enthaltenden Gelatinemischungen, eine Bakterien¬ art von einer einzigen Sorte einsät, so entwickeln sich unbe¬ wegliche Bakterien durch die unaufhaltsam vor sich gehenden Teilungen zu Häufchen, die man Kolonien nennt; diese Kolo¬ nien haben für die verschiedenen Vrten oft so charakteri¬ stische Formen, daß man schon aus ihrer Form die Vrt be¬ stimmen kann. Manche Bakterienarten können nur in sauer¬ stoffhaltigen Nährböden leben, während umgekehrt viele andere Vrten, wieder gerade oft bestimmte Krankheitserreger, nur auf ein Leben ohne Sauerstoff angewiesen sind, indem sie die für ihre Erhaltung und Ernährung notwendigen Nah¬ rungsstoffe in einfachere chemische Verbindungen zerlegen. \ iele Bakterienarien verfügen hierbei über die Fähigkeit, ge¬ nau wie unsere Verdauungssäfte, der Speichel und der Magen¬ saft, wasserunlösliche Stol le wie Stärke oder Eiweiß in wasser¬ lösliche umzuvvandeln. Man nennt solche Körper Fermente. Daher vermögen viele Bakterienarien auch Gelatine und Ei¬ weiß zu verflüssigen sowie Stärke und andere sogenannte Kohlehydrate in einfachere Verbindungen zu zerlegen. Vndere vermögen es, die stickstoffhaltigen Stoffe des Bodens in sich 20