Die Lehre von den Epidemien / von Adolf Gottstein.

  • Adolf Gottstein
Date:
1929
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Credit: Die Lehre von den Epidemien / von Adolf Gottstein. Source: Wellcome Collection.

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    heil ist und sich außerdem als verheerende Seuche auch bei vielen I ieren, z. B. hei Hindern, findet. Der Tuberkclbazil- 1 us ist außerordenllich gefährlich wieder für das Meer¬ schweinchen, das in wenigen Wochen in sehr charakteristischer Weise erkrankt und unfehlbar erliegt, wobei geschwulst¬ artige Neubildungen von einer für dieses kleine Tier ganz un¬ gewöhnlichen Größe wachsen. Es genügen schon außer¬ ordenllich wenige Tuberkelbazillen, um sicher die unaufhalt¬ sam fortschreitende Krankheit zu erzeugen. Ähnlich verhält sich die Feldmaus und einige andere Nagetiere. Aber schon die gewöhnliche Hausmaus, besonders die weiße Maus, ist in starkem Gegensatz zu der ihr so nahestehenden Feldmaus fast unempfindlich gegen den Tuberkelbazillus, und es gehören schon recht große Mengen lebender Keime dazu, um geringe örtliche Herde hervorzurufen, die man nach der Tötung des Tieres zuweilen Mühe hat zu entdecken. Und das Kanin¬ chen, ein sonst recht anfälliges Haustier, erkrankt zwar nach Einimpfung von Tuberkelbazillen, aber zunächst mit rein örtlichen Veränderungen, die geringe Neigung zur Ausdeh¬ nung haben. Die Empfänglichkeit gegenüber einem bestimm¬ ten echten Parasiten ist also eine artgebundene Eigenschaft und hängt an sich nicht von der Lehensstärke dieses Klein¬ pilzes ab. Aber natürlich werden die weniger empfindlichen Tierarten um so stärker gefährdet werden können, je größer die Zahl der auf einmal ihnen einverleibten Keime gewählt wird, je ,,massiger“ die Infektion ist. I nd weiter lassen sich mehrere Grade der Hinfälligkeit im \ erhältnis von ersuchs¬ tier und Krankheitskeim aufstellen. Der Grad der höchsten Hinfälligkeit ist der, daß ein eingeimpfter Pilz unaufhaltsam und ohne jeden Widerstand die Gewebe des gesamten Kör¬ pers durchwächst, daß er sich in der Blulbahn ins l nendliche vermehrt, wie dies im Verhalten des Milzbrandbazillus zur weißen Maus oder zum Meerschweinchen der Fall ist. Man nennt diesen Vorgang den der Septirhämie. Er lindet sich unter Umständen auch heim Menschen, nämlich hei einer echten Seuche, der ßculenpcst, und besonders hei zwei In¬ fektionskrankheiten, die nicht zu Seuchen anschwellen, hei der sogenannten Blutvergiftung durch einen bestimmten Eiler- 3a