Copy 1, Volume 1
Resultate aus den Beobachtungen des Magnetischen Vereins im Jahre 1836[-1841] / Herausgegeben von Carl Friedrich Gauss und Wilhelm Weber.
- Magnetischer Verein (Göttingen, Germany)
- Date:
- 1837-1843
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Credit: Resultate aus den Beobachtungen des Magnetischen Vereins im Jahre 1836[-1841] / Herausgegeben von Carl Friedrich Gauss und Wilhelm Weber. Source: Wellcome Collection.
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![gung genügt, und eine priici.se Begriffsbestimmung gegeben sei. was man unter einem magnetischen Pole verstehen wolle. \\ ir werden mit dieser Benennung jeden Punkt der Erdoberfläche bezeichnen, wo die horizontale Intensität “ 0 ist: allgemein zu reden ist also daselbst die Inclinalion ~ 90°; es ist aber auch der singuläre Fall (wenn er vorkäme) mit cingescldossen, wo die ganze Intensität ~ 0 ist. Wollte man diejenigen Stellen magnetische Pole nennen, wo die ganze Intensität einen Maxi- mumwcrlh hat (d. i. einen grüfsern, als ringsherum in der näch¬ sten Ijmgebung): so darf man nicht vergessen, dafs diefs etwas von jener Begriffsbestimmung ganz verschiedenes ist, dafs letz¬ tere Punkte mit jenen weder dem Urte noch der Anzahl nach einen nolhwendigen Zusammenhang haben, und dafs es zur \ erwirrung führt, wenn ungleichartige Dinge mit einerlei j\a- men benannt werden. Sehen wir von der wirklichen Beschaffenheit der Erde ah, und fassen die Frage allgemein auf, so können allerdings mehr als zwei magnetische Pole exisliren ; es scheint aber noch nicht bemerkt zu sein, dafs sobald z. B. zwei Nordpole vorhan¬ den sind, es notlrwendig zwischen ihnen noch einen dritten Punkt geben mufs, der gleichfalls ein magnetischer Pol, aber eigentlich weder ein Nordpol noch ein Südpol, oder wenn man lieber will, beides zugleich ist. Zur Aulklärung dieses Gegenstandes ist nichts dienlicher, als die Betrachtung unsers Liniensystems. W enn die Function f in einem Punkte der Erdoberfläche P' einen Maximumwcrlh J * hat, also ringsum kleinere Werl he, so wird einer Reihe von stufenweise abnehmenden Werlhen ein System von Ringliuicn entsprechen, deren jede alle vorher¬ gehende]! und den Punkt lr' einschlicfst, und die Richtung der horizontalen magnetischen Kraft oder des Nordpols der Magnet¬ nadel wird auf jeder dieser Ringlinien nach Innen gehen*): ö) Diese Ringlinien sind, selbst als unendlich klein angenommen, nicht nothwendig kreisrund, sondern allgemein zu reden elliptisch, und daher die gegen sie normale Richtung der Magnetnadel nicht mit der Richtung nach /Ji* zusammenfallend, aufser an vier Stellen jedes Rin¬ ges. Man kann daher bedeutende Fehler begehen, wenn man den Durchschnitt von zwei verlängerten Compafsrichlungon, aus beträcht¬ lichen Entfernungen, ohne W eiteres für /,e anuimmt.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29335991_0001_0023.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)