Über den Grünsand und seine Erläuterung des organischen Lebens / von C.G. Ehrenberg.
- Ehrenberg, Christian Gottfried, 1795-1876.
- Date:
- 1856
Licence: Public Domain Mark
Credit: Über den Grünsand und seine Erläuterung des organischen Lebens / von C.G. Ehrenberg. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
6/110 (page 88)
![dessen Zellen, den Rotalien ähnlich, die Mündung und den Verbindungs- kanal nicht unten in jeder Zelle, sondern in der Mitte derselben haben. Es ergab sich zugleich, dafs diese farbigen Steinkerne ein höchst interes- santes Erkennungsmittel für den innneren Bau, besonders die Verbindungs- kanäle der Zellen unter sich sind. II. Weitere Mittheilungen über die Natur und Entstehung des Grünsandes als Zeuge eines reichen organischen Lebens selbst im unteren Übergangs-Gebirge. [Vorgetragen am 13. Juli und mit einigen Zusätzen publicirt im August 1854.] Die mikroskopische Steinkern- und Morpholithen-Bildung, von denen ich 1846 der Akademie als existirender und wahrscheinlich einflufsreicher Umwandlungsform der feinsten organischen Verhältnisse in grofse scheinbar unorganische Gebirgsmassen Meldung gethan, hat seit Kurzem einen neuen unerwarteten Wirkungskreis des organischen Lebens kennen gelehrt. Die fortgesetzten Nachforschungen über die Natur des weitverbreiteten Grün- sandes, als Steinkernen von Polythalamien, haben auf dem neulich in der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse angezeigten Unter- suchungswege rasch hintereinander noch folgende auffallende Resultate ergeben: Nachdem in dem Nummuliten-Kalke von Traunstein am Chiemsee, dem von Montfort und von Fontaine de la Medaille bei Montfort im Departement des Landes in Frankreich die Grünsandbildung nach Auf- lösung des Kalkes in Salzsäure als unlösliche Steinkerne von Polythalamien erkannt worden war, welche aus einem einfach lichtbrechenden grünen Eisensilicate bestanden, und zum Theil in ganzen Formen völlig schön erhalten waren, so wurde unmittelbar darauf der Grünsand des Grobkal- kes, Glauconie tertiaire, bei Paris der gleichen Untersuchung unterworfen. Dieser Grünsand des Grobkalkes von Paris wurde nämlich 1821 von Berthier chemisch analysirt, und ist seitdem in den Handbüchern und Systemen der Mineralogie als Normalform des körnigen geologisch wich- tigen Grünsandes betrachtet worden. Auch hier fand sich nach Auflösung](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22414381_0008.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)