Carl Wenzel der Heilkunde Doctor ... über die Krankheiten am Rückgrathe. ... / [Karl Wenzel].

Carolus Wenzel

Date:: 1824

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Credit: Carl Wenzel der Heilkunde Doctor ... über die Krankheiten am Rückgrathe. ... / [Karl Wenzel]. Source: Wellcome Collection.

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/ 412 ist, möchte schwer erweislich seyn. Druck mochte wohl eher die Nerventhätigkeit er- tödten, sie wenigstens nur auf kurze Zeit erregen; am allerwenigsten periodisch auf¬ reizen. 8. Wäre ein Druck auf die Ursprünge der Nerven aus der Anschwellung des sie¬ benten Halswirbels das Bedingnifs der Chorea Rachitica, und der Unruhe, die wir in den Bewegungen der Muskeln bemerken; so müfsten wir in der fortschreitenden Krank¬ heit und bei der bis jetzt statt habenden Behandlung, in welcher man auf eine Lokal- Reizung der von Stiebel als vorzüglich leidend angegebenen Stelle nicht angewiesen war, allerdings eine Steigerung dieses Druckes aus der zunehmenden Anschwellung des Wirbelbeines, und zuletzt Lähmung, die von dem Drucke auf die Nerven an der afficirten Stelle ausginge, sehen; und dafür haben wir aus der Erfahrung keine Nach¬ weisungen. 9- Dafs wir die Krankheitserscheinungen, die wir mit dem Namen Veitstanz bele¬ gen, nicht beständig auf die obern und untern Extremitäten zugleich ausgedehnt fin¬ den ; dafs wir dieselbe Unruhe und unwillkührlichen Bewegungen der Muskeln oft nur an den untern Extremitäten gewahr werden, ist eine eben so sichergestellte Erfah¬ rung; der Sitz der Krankheit könnte darnach nicht allein in dem siebenten Halswirbel liegen. 10- Dafs alle Erscheinungen bei der Chorea, sich in einer krankhaften Reizung der Nerven bedingen, die den Muskeln angehören, die wir in einer widernatürlichen Bewe¬ gung sehen, kann wohl nicht geläugnet werden. 11. Eben so wenig können wir in Abrede stellen, dafs eine gesteigerte Congestion des Blutes in die Scheiden derselben, dabei statt habe. 12. Dafs diese höhere und immer höhere Grade erreichen kann, können wir eben so wenig bezweifeln. 13- Dafs dieser Zustand sich nicht bis auf das Rückenmark erstreckt, ist aus den Zufallen selbst erweislich , die uns durchaus kein Leiden dieses Organes verrathen. 14. Ob sich aber die Sache in denen Fällen, in welchen die Chorea tödlich abläuft, nicht anders verhalte, davon müssen wir die Belehrung von künftig sorgfältig angestell- ten Untersuchungen der Leichen abwarten, von welchen allein die Berichtigung unse¬ rer Ansichten über die Krankheiten des Rückenmarkes abhängt. 15. Die Behandlung, welche Stiebel für die Chorea Rachitica vorschlägt, könnte zu allgemein erscheinen. Dafs diese Krankheit sich aus mannigfaltigen entfernten Ur-. Sachen entwickeln kann, ist aus der Erfahrung erwiesen, wenn auch die letzte bedin¬ gende, der Herstellung der Form der Krankheit, vorzüglich in einer AfFection des sie¬ benten Halswirbels liegt. Die Ursachen, welche die Reizung der Nerven bestimmen, müfsten individuell berücksichtigt werden. 16. Stiebel’s Vorschläge zur Heilung des Uebels, werden wesentlich dazu beitra¬ gen , den krankhaften Eindruck an der Ursprungsstelle der leidenden Nerven zu mässi- gen und die Verpflanzung desselben auf die wichtigen Organe des Körpers aufzuheben; und schon darum allein wären seine Bemerkungen grofser Berücksichtigung würdig.