Die hippokratische schrift von der siebenzahl und ihr verhältnis zum altpythagoreismus : ein beitrag zur geschichte der ältesten philosophie und geographie / [Wilhelm Heinrich Roscher].
- Roscher, Wilhelm Heinrich, 1845-1923.
- Date:
- 1919
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![III. Dann spricht er von dem dritten Teil und sagt: der dritte Teil von der Erde sind die Stellen, die 3loavLa genannt werden, und die Bevölkerung und die Bewohner dieser Gegend sind stark7), verständig, einsichtig und weise. Hippokrates mehrt ihr Lob und ihren Preis, und manche von den Erklärern8) sagen: er preist die Bevölkerung dieser Gegend, weil er von ihnen ist; aber wir sagen ein Wort der Wahr¬ heit, nämlich daß Hippokrates das nicht im Sinne gehabt und nicht berücksichtigt hat, sondern (daß) jene dem entsprechen, wovon er spricht, von der Gerechtigkeit und dem Verstand und der Weisheit. Und wenn die Leute jener Gegend dem nicht entsprächen, wovon Hip¬ pokrates spricht . . . ., so würde diese Gegend das Lob verdienen wegen dieses trefflichen Mannes, weil sie einen Mann hervorgebracht hat, auf den wir stolz sind und den wir loben und über die Menschen ins¬ gesamt in seiner Zeit erheben ..... IV. Hippokrates teilt die Erde in den vierten Teil und sagt: der vierte Teil ist der, der ' EXXrjßnovros9) genannt wird, und diese Gegend ist lang ausgestreckt und geht nach der Richtung unseres Meeres, und sie ist schmal. V. Dann teilt er die Erde in einen fünften Teil und sagt: der fünfte Teil ist die Stelle, die BoßTtoQog genannt wird oder Ogaauos oder 7) Der arabische Ausdruck für 'stark’ bedeutet entweder körper¬ liche oder politische Stärke. Im ersten Falle (vgl. 37rae: die Be¬ wohner des thrakischen Bosporus sind kräftig, stark, kriegerisch und 37vb: die Leute an der Maiotis haben keinen Mut, sondern sind schwach und unkriegerisch) sei erinnert an Zenob. V, 80: IluXai 7Cor r]Oav aluitioL MilriöLoi (Orakel aus der Zeit des Dareios und Anakreon) und ebenda 57: oncot, rä MiXrjßLa, sowie an den Gegensatz der Peloponnesier und Ionier bei Thukydides (Roscher, Über Alter usw. S. 30 A. 49 und Herod. 1, 143; vgl. meine Ausgabe S. 157). Im letzteren Falle ist ebenfalls nur an die Zeit vor der Eroberung Lydiens und Ioniens durch Kyros, also an die Zeit des Thaies und Anaximan- dros zu denken, dagegen die Zeit von 450—350 (so Boll und Diels) absolut ausgeschlossen. — Auch einer dritten Möglichkeit sei hier noch gedacht, daß nämlich der betreffende arabische Ausdruck hier soviel als [läXißta bedeute (s. Bergsträsseu in meiner Ausgabe von n. eßd. S. 142 Anm. 195). In allen drei Fällen würde also auf die Zeit vor den Perserkriegen hingewiesen werden (a. a. 0. Anm. 196b 8) Auch noch an anderen Stellen des von Bergsträsser über¬ setzten arabischen Kommentars wird auf andere Erklärer hingewiesen, z. B. S. 95 (30va). S. 49 (i5rc und 15va), S. 39 (i2ra), S. 27 (8rf). 9) Siehe den Anhang III.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29979109_0012.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)