Die hippokratische schrift von der siebenzahl und ihr verhältnis zum altpythagoreismus : ein beitrag zur geschichte der ältesten philosophie und geographie / [Wilhelm Heinrich Roscher].
- Roscher, Wilhelm Heinrich, 1845-1923.
- Date:
- 1919
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Credit: Die hippokratische schrift von der siebenzahl und ihr verhältnis zum altpythagoreismus : ein beitrag zur geschichte der ältesten philosophie und geographie / [Wilhelm Heinrich Roscher]. Source: Wellcome Collection.
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![d) Die dem Hebdomadiker vorliegende Weltkarte bat augenscheinlich nur die von den Milesiern zwischen Ägypten und der Maiotis einerseits und zwischen Milet und der Pelo¬ ponnes (oder Isthmos) anderseits befahrenen Schiffsrouten ent¬ halten und ist demnach mehr eine See- als eine Erdkarte gewesen. So erklärt sich ganz einfach die sonst unbegreif¬ liche Tatsache, daß unser Kosmologe nur 4 Länder aber 6 Meere nennt, die jedoch alle im Bereiche des altmilesi- schen Seehandels — man denke an die Aeivavrai Milets! — lagen. e) Auch die aus dem 6. Jahrh. stammenden und von v. Steen (Klio IX [1909] S. 141) beschriebenen Grabfunde, die den milesischen Kolonien Südrußlands verdankt werden, bezeichnen fast denselben geographischen Kreis wie die Welt¬ karte unseres Kosmologen. Dort fanden sich nämlich zahl¬ reiche Naukratisscherben, rhodische Teller (vgl. Poul- SEN, D. Orient u. die frühgriech. Kunst S. 91L), klazome- nische und altmilesische Gefäße, korinthische Scherben, ägyptische Skarabäen und schwarzfigurige attische Scher¬ ben, die wahrscheinlich von den Milesiern importiert waren.30) Erst zu Ende des 6. Jahrh. (wohl nach der Zerstörung Milets) wird diese ionische Kultur durch den überhand nehmenden attischen Einfluß verdrängt. b) Die Weltkarte und Erdkunde des Pythagoras und seiner ältesten Schüler. Zwar ist uns von der Erdkunde und Weltkarte des Pythagoras und seiner ältesten Schüler direkt wenig Authen- sten Ost- und Westwinde nur eine ganz geringe Rolle spielen. Ygl. Roscher, Abh. II S. 82f. u. A. Mommsen, Griech, Jahreszeiten 4 S. 450. Neumann-Partsch, Phys. Geogr. v. Griechenl. S. 97 u. 125. 30) Ygl. dazu auch Perrot-Chipiez, Hist, de l’art d. l’ant. X (1914) über die nur in Attika und Aigina gefundenen fprotoattischen’ Yasen (bis Beginn d. 6. Jahrh.), die einer Zeit angehören, als Athen (im Gegen¬ satz zu Ionien, Korinth, Chalkis, Aigina) noch keinen überseeischen Handel trieb: Lit. Zentralbl. 1918 Sp. 1069.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29979109_0024.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)