Beiträge zur pathologischen Anatomie der bandförmigen Hornhauttrübung / von F. Schieck.
- Schieck, F. (Franz), 1871-1946.
- Date:
- 1900
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Credit: Beiträge zur pathologischen Anatomie der bandförmigen Hornhauttrübung / von F. Schieck. Source: Wellcome Collection.
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![schwachen Säuren nicht im Mindesten alteriert werden und selbst eine Aufhellung der Membran wieder illusorisch machen. Für einen solchen therapeutischen Versuch würden ferner nur die sogenannten primären Formen der Bandkeratitis in Frage kommen, da die secundären wegen der Veränderungen im hin- teren Augenabschnitte und die meist vorhandene Phthisis bulbi eine Behandlung als von vornherein unnütz erscheinen lassen. Der Umstand, dass bei der primären Bandkeratitis mehrere Autoren [v. Graefe (3), Otto (15), Bock (14)] einen Still- stand oder wenigstens eine Verlangsamung des Processes nach Ausführung einer Iridectomie beobachtet haben, beweist, dass mit der Besserung der Flüssigkeitszufuhr und der Ernäh- rungsverhältnisse des Auges die Hornhauterkrankung günstig beeintlusst wird. Wir können uns diese Wirkung ganz unge- zwungen so deuten, dass eben mit Erhöhung des Flüssigkeits- wechsels die Ablagerung von Kalk aufhört oder verlangsamt wird. Desgleichen gehört hierher der von Schiess (17) be- schriebene Fall einer bandförmigen Keratitis bei einem 31jährigen Mann, dessen beide Augen vor der Erkrankung primär befallen waren. Der Patient war längere Zeit leidend gewesen und be- fand sich in einem schlechten Ernährungszustande. Unter ganz indifferenter Therapie ging diese Keratitis, die klinisch genau festgestellt war, allmählich zurück, Hand in Hand mit einer Kräftigung des Allgemeinbefindens, sodass die auf l/% resp. 2ji gesunkene Sehschärfe wieder auf 1,0 resp. 1/o stieg und bei der Schlussuntersuchung nur noch schmale Überreste der ehemaligen Cornealaffection constatiert werden konnten. Ein solches Zu- rückgehen des Processes wäre nicht möglich gewesen, wenn neugebildetes Bindegewebe die Trübung der Hornhäute ver- anlasst hätte, wird dagegen sofort verständlich, wenn man an- nimmt, dass die in der Bowmanschen Membran bereits zur Deposition gelangten Kalkpartikelchen infolge der eingetretenen günstigen Ernährungsbedingungen der Cornea wieder zur Auf- lösung gelangt sind.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21638603_0025.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)