Die Biologischen Grundlagen der sekundaren Geschlechtscharacte / von dr. Julius Tandler ... und dr. Siegfried Grosz ... Mit 23 textfiguren.

  • Tandler, Julius, 1869-1936.
Date:
1913
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Credit: Die Biologischen Grundlagen der sekundaren Geschlechtscharacte / von dr. Julius Tandler ... und dr. Siegfried Grosz ... Mit 23 textfiguren. Source: Wellcome Collection.

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    Lumen der Samenkanälchen gelangen. Da nun unsere „vitale Fär- bung die Schicksale des von den Zwischenzellen gelieferten Sekretes nicht erkennen läßt, so vermag ich nicht zu entscheiden, ob die Zwischen- zelle dasselbe auch an die Sertolisehen Zellen abgibt, oder ob die Ab- gabe direkt an die Spermatiden erfolgt. Den von Plato erhaltenen Osmiumbildem entsprechen meine Präparate, die ich bei Injektionen von Neutralrot gewonnen habe. An ihnen sieht man tropfenartiges „vital gefärbtes Sekret, welches den Sertolischen Zellen entlang zwischen die Samenzellen nach den Spermatiden zu abfließt. Auch im Lumen des Samenröhrchens kann es gefunden werden. Im wesentlichen stimmen somit meine Befunde mit denen von Plato überein, vor allem darin, daß die Zwischenzellen dem reifenden Samenfaden Emährungsmaterial zuführen. Ob die Aufspeicherung des Nahrungsmateriales, wie Plato es gesehen hat, in den Fußplatten der Sertolischen Zellen erfolgt, kann ich nach meinen Bildern nicht ent- scheiden. Dafür kann ich aber mit voller Bestimmtheit erklären, daß die Zwischenzellen nicht allein mit granulierten Fortsätzen, sondern auch in toto die Begrenzungsmembran durchdringen können. Ob es sich hierbei um ein Durchtreten der Zellen durch präformierte Öffnungen der Membran handelt, vermag ich gleichfalls nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Sehr interessant scheinen mir die hochgradigen Gestalts- veränderungen zu sein, welche die Zwischenzellen beim Einsetzen der Spermatogenese erfahren; desgleichen ihre Ortsveränderungen, die wohl sicher chemotaktischen Einflüssen der reifenden Samenzellen ihre Ent- stehung verdanken (p. 43 ff.). Eine weitere Stelle aus der Gold mann sehen Arbeit lautet wie folgt (p. 61): ,,Bei unseren Färbungen handelt es sich also in erster Linie um Zeilen, die eine innere Sekretion ausüben. Vergleicht man diese beiden Zitate, so gibt es nur folgende Mög- hchkeiten: erstens, die Zwischenzellen sind keine innersekretorischen Zeilen, dann güt die zweite Aussage Goldmanns nicht für sie; zweitens: sie sind innersekretorische Elemente, dann faßt Goldmann den Vor- gang der inneren Sekretion in einer bisher nicht gebräuchlichen Weise auf; drittens: die interstitiellen Zellen sind innersekretorische Apparate und überdies nutritive Apparate für die Spermatogenese. ad 1. Goldmann bestätigt die Befunde Piatos, fügt aber hinzu, daß es sich nicht etwa nur um die Abgabe von Nährmaterial, sondern um ein mehr oder weniger vollkommenes Durchwandern der Zellen durch die Wand der Hodenkanälchen handelt. ,,Reste einer solchen Zwischenzelle werden auch im Lumen der Samenröhrchen angetroffen. Man kann doch unmöglich diesen Vorgang als eine einfache Abgabe von Nährmaterial im Sinne Piatos bezeichnen, ebensowenig wie man ihm die Bezeichnung ,,innere Sekretion zuerkennen kann. ad 2. Es ist wohl klar, daß, wenn Goldmann diesen Vorgang als innersekretorisch bezeichnet, er sich eines Mißbrauches dieses Begriffes schuldig machen würde, der ja in einem ganz anderen Süme gebräuch- lich ist. Wir verstehen unter innerer Sekretion die Abgabe von spezifi-