Die Biologischen Grundlagen der sekundaren Geschlechtscharacte / von dr. Julius Tandler ... und dr. Siegfried Grosz ... Mit 23 textfiguren.

  • Tandler, Julius, 1869-1936.
Date:
1913
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Credit: Die Biologischen Grundlagen der sekundaren Geschlechtscharacte / von dr. Julius Tandler ... und dr. Siegfried Grosz ... Mit 23 textfiguren. Source: Wellcome Collection.

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    Die folgenden, auf die Kastration des Pferdes bezüglichen Daten entnehmen wir einer Arbeit von «ellheim. Die ,Soci6te nationale et centrale de medecuie veterinaire in Frankreich erließ für das Jahr 1848 eni Preisausschreiben, welches die Ergründung der Verschiedenheiten zwischen verschnittenem und unverschnittenem Tier zur Aufgabe stellte. Von vier JBearbeitern der Preisfrage sprachen zwei der Kastra- tion jeden Einfluß auf die Höhenentwicklung des Skelettes ab, während von den beiden anderen der eine eine Entwicklungssteigerung, der andere eine Entwicklungshemmung als Folgen der Verschneidung fand. Später hat Koudelka (1885) im Wiener Museum sechs Hengst- und vier Wallachenskelette gemessen; da ihm jedoch nur Tiere ver- Figur 1, Schnitzkalbin, 7 Jahre alt. Das Tier wurde vor Vollendung des ersten Halb- jahres kastriert. Die Figur veranschaulicht die Ähnlichkeit dieser kastrierten Kuh mit einem Ochsen. (Nach Tandler und Keller.) schiedenster Rasse zur Verfügung standen, haben diese Vergleichungen keinen großen Wert. An gleichrassigen belgischen Hengsten, Wallachen und Stuten, hat dann v. Nathusius (1891) Messungen vorgenommen. Hierbei ergab sich für den Kastraten gegenüber dem unverschnittenen Tier ein größeres Maß der Widerristhöhe, Hüftknochenhöhe und der vorderen Extremitäten. Die Rumpflänge ist bei beiden fast gleich. Aus Angaben Huschkes (1854) über die Verminderung des Hirn- gewichtes nach der Kastration darf man einen Rückschluß auf die Beschränkung des Rauminhaltes der Schädelkapsel beim Wallachen machen. Dieser Autor rechnet als Durchschnittsgewicht für das Hirn eines Hengstes 534,8 g, für das des Wallachen bloß 519,62 g. Das Wallachenbecken soll dem Stutenbecken dadurch ähnlicher werden, daß ein starker KnocheuAvulst an dem vorderen Ende der Beckenfuge verschwindet, welcher für den Hengst charakteristisch ist,