Liebe und Liebes-Leben in der Thierwelt / von Ludwig Büchner.

  • Ludwig Büchner
Date:
1879
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Credit: Liebe und Liebes-Leben in der Thierwelt / von Ludwig Büchner. Source: Wellcome Collection.

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    ba§ §er§ Anbeter unter ben bauten feiner Schöpfungen erbeben jn machen, menn nicht bie tiefe unb große Gsmpfinbung ber Siebe if)n begeiftern roiirbe. Sie ift e§, bie feinen ©Köpfungen ba§ eigentliche Siegel ber Schönheit unb Unöergänglid)feit aufbrücft; unb niemals fonnte ein Zünftler — mag e§ nun ein dichter, SJlaler, Huftier, SBilbljauer, Sänger ober Schaufpieler ober felbft ein Sftebefünftler fein — ba§ §erj ber Stfenfdjen fo gemaltig rühren, mie ädf)te $unft e§ rühren muß, menn nid)t fein §er§ oon Siebe — in be£ 2ßorte£ allgemeinfter S3ebeutnng — erfüllt ober begeiftert mar. Sagt bod) fdjon baä Such ber Süd)er ebenfo poetifd) al3 mahr: „Unb rebeteft ©)u mit 9ftenfd)en= unb ©ngeljungen unb ^ätteft ber Siebe nicht, fo märeftÜDu nidjt§ al3 ein tönenbe^ @r§ ober eine flingenbe Schelle. Unb ber erhabene Stifter unfrer cfyriftlidjen Religion felbft, melcfye in ihrer erften ober urfprünglid)en Einlage nid)t§ 5lnbere3 mar ober fein foüte, als eine Verförperung ber allgemeinen äftenfdjenliebe, empfahl feinen Slnhüngern als erfte Sftegel: „Siebet (Sud) untereinanber, unb tljat ben ebenfo hochherzigen mie tief finnigen Slu^fprud): „2öer oiel geliebt hat, bem mirb oiel oergeben merben! Unb ber größte aller ©>id)ter unb Sttenfchen, SI)eafe3peare, nimmt feinen Slnftanb, bie Siebe Oom §immel abzuleiten unb ihr ®efe§ aU ein allen menfd)lichen Sa^ungen, aller menfd)lid)en £)rb= nnng meit übergeorbneteS barjuftellen: „(53 fprac^ ber §immel felbft au3 ©einem Slug’ „(3tjm fann bie Seit nicht bünbig miberfpred)en) „Unb ließ mein $erz fein falfdj ©elübbe brechen; „©rum bin id) frei oon ber Vergeltung Vraud). ,,©ie $rau’n Oerfcfjmor id), bod^ id) fann beroeifen, „©a ©öttin ©u, eS galt nicht ©einer £ulb! „3ftein (5ib mar irbifd), bod) au$ £immelSfreifen „Stammft ©u unb fü^nft burd) Siebe jebe Sd)utb! „äftein Sd)mnr mar £aud?, unb bloßer ©unft ift §and). „©en fauge auf, bu fd)öne3 Sonnenlicht, ,,©ann iß er bein, unb menn gebrochen auch, „So brach’ ich Tclbcr mein ©elübbe nicht. „Unb brach id)’§, melcher ©hor mär’ nicht fo flug, „$u taufchen £immel3glüd für folchen Vrud)!*) *) fftad) eigner Ueberfepung! ©ie fteife, ängftlich bem Sortlaut an*