Uber den Befruchtungs- und Teilungsvorgang des tierischen Eies : unter dem Einflufs äusserer Agentien / von Oscar Hertwig und Richard Hertwig.
- Oscar Hertwig
- Date:
- 1887
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Credit: Uber den Befruchtungs- und Teilungsvorgang des tierischen Eies : unter dem Einflufs äusserer Agentien / von Oscar Hertwig und Richard Hertwig. Source: Wellcome Collection.
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![Stadium eingetreten war, einige erreichten sehr spät das^Gastrula- stadium, einige wurden rechtzeitig zu Gastrulae umgebildet.] f Am 15. April war nur ein kleiner Teil noch vorhanden, und diese ent- hielten in ihrer Furchungshöhle Körnerhaufen; nur zum Teil waren sie zu Plutei geworden, andere waren über das Gastrulastadium nicht hinausgekommen. Die längste Einwirkungsdauer des Morphium bei der vorlie- genden Versuchsreihe war drei Stunden, von 11.30—2.40. Lange Zeit blieb der Eikern bestehen, umgeben von vielen Spermastrah- lungen; dann trat Knospenfurchung ein; äußerst wenige Eier teilten sich in vier Stücke. 3. Beeinflussung derEier durch Strychninlösungen. Die Strychninbehandlung ruft bei den Eiern der Seeigel Er- scheinungen hervor, welche in wichtigen Punkten von denen sich unterscheiden, welche im Verlauf der Morphiumeinwirkung erzielt werden. Die Strahlungsfiguren sind nicht allein nicht herab- gesetzt, sondern sogar verstärkt, die Befruchtungskegel ragen auf- fallend stark über die Eioberfläche hervor und entspringen mit breiter Basis aus dem Dotter, so daß es leichter als sonst fällt, die Zahl der eingedrungenen Spermatozoen zu bestimmen. Ferner treten die Veränderungen sehr rasch ein. Bei stär- keren Lösungen genügten schon fünf Minuten, vielleicht könnte man die Zeitdauer sogar noch geringer bemessen, bei schwächeren Lösungen war schon eine Einwirkung von 20 Minuten ausreichend. Dabei kann man die Konzentration der Lösungen sehr gering nehmen, indem schon eine 0,005§ Strychninlösung bei 10 Minuten einen merklichen, bei 20 Minuten sogar einen ganz erheblichen Einfluß hat. Wir besprechen die Einwirkungen der einzelnen Lö- sungen getrennt. 1) Versuche mit 0.005§ Strychninlösung. Bei einem ersten Versuch ergab sich, daß schon eine Ein- wirkung von 10 Minuten eine starke Polyspermie zur Folge hatte. Es ließ sich das sofort am Anfang konstatieren und fand später in der Beobachtung, daß fast nur Vierteilungen und Knospen- furchungen eintraten, seine Bestätigung; zum Teil hatte die Poly- spermie in der besonderen Beschaffenheit der Eizellen ihren Grund. Denn als diese, ohne vorher der Strychninwirkung unter- legen zu haben, befruchtet wurden, wurde die Eimembran ver- langsamt abgehoben, ein Zeichen, daß das Material gelitten hatte. Demgemäß stellte es sich bei einem zweiten Versuch mit einem an-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28115338_0037.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)