Beiträge zur Aetiologie und Therapie des Sarkoms ... / geschrieben hat Carl von Wasmer.
- Wasmer, Carl von (Carl Johann Christian von), 1848-
- Date:
- 1872
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Credit: Beiträge zur Aetiologie und Therapie des Sarkoms ... / geschrieben hat Carl von Wasmer. Source: Wellcome Collection.
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![M ii mit dem Unterkiefer fest zusammengewachsen war, als er am 9. Juli 1857 wieder] aufgenommen wurde. Am 13. Juli (nach 8 Monaten) Exstirpation der Geschwulst mit Resection eines 3,5 C. grossen Stückes des Unterkiefers, welches von der Geschwulst durchwachsen war. Heilung der Wunde p. pr. int. Aber schon am 18. Januar 1858 (nach 6 Monaten) musste wiederum eine taubeneigrosse Geschwulst' exstirpirt werden, welche sich in der Narbe des Hautschnitts gebildet hatte, mit: dem Knochen aber nicht zusammenhing. Heilung p. pr. int. Am 19. Juni 1858 (nach 5 Monaten) kam er mit einer hühnereigrossen Anschwellung wieder, welche diesmal von dem hinteren Ende des resecirten Knochens ausging. Exarticulation des betreffenden Knochenstückes am 22. Juni. Entlassen am 26. Juni. Trotz der bei jeder Entlassung wiederholten Mahnung, sich sogleich wieder zur Operation zu stellen, sobald sich Spuren eines Rückfalles zeigten, kam doch Patient erst nach 9 Monaten am 3. März 1859 wieder mit einem Recidiv, welches schlimmer als je¬ mals erschien. Eine fungöse, blumenkohlartige Wucherung von 10 C. Durchmesser und 4 C. Dicke, welche auf ihrer ganzen Fläche stinkende Jauche absonderte, be¬ deckte das ganze frühere Operationsfeld, die linke Wangen- und Unterkiefergegend, so dass beim ersten Anblick eine Exstirpation unmöglich erschien. Bei genauerer Untersuchung zeigte es sich indessen, dass die Ränder dieser Neubildung überall j pilzartig über ihre Basis hinübergewuchert waren, so das letztere viel -kleiner er¬ schien, als sich anfangs vermuthen liess. Patient, der mittlerweile durch den Säfte¬ verlust ziemlich stark geschwächt worden war, gab an, dass vor circa 12 Wochen zuerst wieder ein kleines Knötchen in der Narbe erschienen sei, welches erst vor 8 Wochen nach einer Verletzung mit dem Rasirmesser angefangen habe, rascher zu wuchern und Jauche abzusondern. Am 5. März 1859 wird die Neubildung mit einem Amputationsmesser abgetragen, der Boden, auf dem sie gesessen und der sich speckig indurirt zeigt, wird mit dem Glüheisen energisch cauterisirt. Nach Abstossung des Brandschorfes kamen bald gute Granulationen zum Vorschein, doch schon am 5. Tage zeigte sich in der Mitte-der Wunde eine bohnengrosse Stelle von ver¬ dächtigem Aussehen, eine fungöse Wucherung, welche nach 5 Tagen bereits die Grösse eines Taubeneis erreicht hatte. Dieselbe wurde nun mehrmals täglich mit Jodkalium bepulvert, welches heftiges Brennen verursachte, aber in einer Zeit von 10 Tagen die Wucherung gänzlich beseitigte. Dann schritt die Heilung rasch vor¬ wärts, während noch bis zum 15. Mai (also 8 Wochen) mit dem Aufstreuen von Jodkalium fortgefahren wurde. Am 26. Juni konnte Patient mit vollkommen ver¬ narbter Wunde entlassen werden. Erst am 2. November 1859 (8 Monate nach der letzten Operation) kam er mit einem 5. Recidiv ins Hospital. Dasselbe war jedoch nicht an der Aussenfläche der Narbe entstanden, sondern an der Innenfläche, aredem vorde¬ ren Ende der resecirten mandibula, wo sich eine haselnussgrosse harte Anschwellung zeigte, und etwas weiter nach hinten ein platter Knoten von der Grösse eines Bankschillings. In Folge der vielen Operationen, bei denen fast immer mehr oder](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30571704_0022.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)