Primär mulitple Sarcome der Knochen ... / vorgelegt von Emil Wieland.

Wieland, Emil.

Date:: 1893

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Credit: Primär mulitple Sarcome der Knochen ... / vorgelegt von Emil Wieland. Source: Wellcome Collection.

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in den obern Epiphysen und in den obern Theilen der Diaphysen der meisten Köhren- i knochen zeigte theils schmutzig-graurothe, theils missfarben bräunlichröthe Färbung. Die untern Epiphysen und untern Partien der Diaphysen füllte reines Fettmark. Daneben bestanden Verdickungen der Knochenrinde, so dass die Markhöhle an einzelnen Stellen i fast geschwunden war. Mitten im rothen Mark lagen einzelne, deutlich umschriebene, grau- i gelbe Geschwulstknoten. Auf dem Periost der Wirbelkörper und von da in die Spongiosa ;i hineinreichend, sassen gleiche Tumoren. Auf dem Durchschnitt zeigten dieselben ziemlich f derbe Konsistenz. Alle bestanden mikroskopisch aus wenig Spindelzellen und viel Bund- ! zellen, von denen die meisten in körnig-fettigem Zerfalle begriffen waren. Grawitz fasst j die Tumoren demnach als echte Sarcome (nicht Lymphosarcome 1) auf, alle primär im f Knochen gelegen. Ueber die Infarkte in Milz und Niere spricht sich Grawitz nicht (■ näher aus. Eine sichere Entscheidung über die Bedeutung und die Beziehung der jj Knochengeschwülste zur perniciösen Anämie wagt der Autor in diesem vereinzelten Falle vorläufig nicht zu treffen. Was den ersten der Grawitz’schen Fälle betrifft, so möchten wir darüber h ♦ nichts Weiteres beifügen. Nach Ansicht des Autors wäre die Tumorbildung u im Knochenmark aufzufassen als eine Folge und Steigerung der lymphoiden i I : Umwandlung des Markes, wie sie bei Typhus vorzukommen pflegt. Anders der zweite Fall. Der eigenartige Befund von zahlreichen, ;s scharf umschriebenen, inmitten braunrothen Markes liegenden Geschwulst-k! knoten, die aus einer Mischung von viel Rundzellen und wenig Spindel- p zellen bestanden, hat mit dem Befund im zweiten unserer eigenen Fälle, ff wo ebenfalls eine eigenthümliche Mischung von Rund- und Spindelzellen- e tumoren vorhanden war, eine solche Aehnlichkeit, dass ich die beidenk Fälle jür identisch halten und zugleich der Grawitz'1 sehen Anffasssang derh Geschwülste beipflichten möchte. Das klinische Bild der Affektion, welches kJ uns Grawitz nur kurz als «reine pernieiöse Anämie» mit einmonatlicheri! Spitalbehandlung charakterisirt, dürfte mit dem überaus dunkeln, inner-: halb weniger Wochen tödtlich endigenden Krankheitsbild unseres Falleslf, ebenfalls übereinstimmen. Ein weiterer Fall, den ich der etwas dürftigen histologischen Be-H Schreibung wegen nur mit grosser Vorsicht hieher zählen möchte, ist einefe von Buch im Jahre 1873 veröffentlichte Beobachtung1): Bei der Sektion eines 64jährigen Mannes fanden sich durch die Markräume des) ganzen Knochensystems verbreitet graue, markige Geschwulstmassen, die nirgends auli Nachbargewebe Übergriffen. Die kompakte Knochensubstanz war an vielen Stellen zumlx Schwunde gebracht, ohne eine Gestaltsveränderung ausser Erweichung zu zeigen. Diel Geschwülste bestanden histologisch aus kleinen Rundzellen mit 1—2 Kernen und wenig! feinkörniger Intercellularsubstanz. Sie wurden vom Verfasser als multiple, primärraff Sarcome aufgefasst. Aehnliche, zum Theil schon ältere Beobachtungen finden sich in dem Litteratur noch mehrere. Ich wage sie nur mit allem Vorbehalt anzu-; ff Buch: Fall von multipler, primärer Sarcomatose des Knochenmarks und ein^ eigenthümliche Affektion der grossen Gelenke. 1873.