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Credit: Specielle Muskelphysiologie oder Bewegungslehre / von R. du Bois-Reymond. Source: Wellcome Collection.
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![fläche, sondern die Form des betreUcnden Körpers überhaupt von Bedeutung ist. Der allseitig abgerundete menschliche Körper hat ohne Zweifel weit ge- ringeren Luftwiderstand zu überwinden als eine ebene Flüche von gleichem Umriss. Unter Vernachlässigung des Luftwiderstandes findet Fischer das Maximum der Beschleunigung des Gesammtschwerpunkts und damit zugleich das Maximum der vom Boden aus nach vorwärts treibenden Reibungskraft im Augenblicke wo das Schwungbein niedergesetzt wird, also einen Augenblick ehe der Körper von einem Bein auf das andere übergeht. In Kilogramm ausgedrückt erreicht bei einer mittleren Ganggeschwindigkeit von etwas über 1,5 m das Maximum den Werth von 15,5 kg. In diesem Augenblicke hat die absolute Geschwindigkeit eben die mittlere überschritten und befindet sich im Steigen. Dieser vorwärts wirkenden Kraft stehen in anderen Augenblicken fast eben so grosse rückwärts wirkende Kräfte entgegen, die ebenfalls der Schwere und dem Bodenwider- stande entstammen. Für den Druck senkrecht gegen den Boden findet Fischer bei einem Manne von 58,7 kg Gewicht ein Maximum von über 70 kg im Augenblick wo der Fuss mit ganzer Sohle aufsteht und das freie Bein zu schwingen begonnen hat. Das Minimum des Druckes mit etwa 25 kg fällt etwas später als die Mitte der Standperiode der ganzen Sohle. Von diesen Bestimmungen des Gesammtdruckes ist die Mes- sung des Druckes zu unterscheiden, die Ein Fuss während seiner Thätigkeit ausübt. Hierüber liegen nur unvollkommene Angaben vor, die sich indessen in einem Punkte mit dem Befunde Fischer's decken, dass nämlich während des Aufstehens zwei Perioden ver- stärkten Druckes vorhanden sind, deren eine das absolute Maximum und deren zweite den Abstoss vom Boden bezeichnet. In ähnlicher Weise wie diese Angaben aus den Beschleunigungen des Gesammtschwerpunktes berechnet sind, kann man nun aus den Bewegungen der ' einzelnen Körpertheile, mit Berücksichtigung der äusseren Kräfte, die im Innern des Körpers thätigen Muskelkräfte berechnen. Diese Rechnung ist bis jetzt nur für die Bewegtmg des Fusses von 0. Fischer ausgeführt worden. Hierbei hat sich die interessante Thatsache ergeben, dass im x4ugenb]icke wo der Fuss mit der Ferse den Boden berührt, eine Zusammenziehung der 20*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21174738_0321.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)