Die Versuche im Kaiserlich Deutschen Gesundheitsamte über die Conservirbarkeit der animalen Lymphe / P. Boerner.
- Boerner, Paul.
- Date:
- 1882
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Credit: Die Versuche im Kaiserlich Deutschen Gesundheitsamte über die Conservirbarkeit der animalen Lymphe / P. Boerner. Source: Wellcome Collection.
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![Li'iiL'ii Iiii|)rsiiillou, soudeiii die Ziilil der erl'oljtreicli geiiiipflfii Kinder in Itt'lraclil zielil. Es k.ini ;iiif 46 f^eimpfle Kinder nur eine Kehliinpliinf,', ;dso weui^; melir als 2 Proe. Ausr;ill. Selir viel besser lie{,'en aber die Veibälluisse iu der zweiten Griip|)e, (belrefl'eud die vom 22. Janimr bis 5. März reicliendc Vai'oiualionen an Erslinipdinf^en), in welcber an 19 Kin- dern die 12—76 Tage alle auiniale Lymplie anf 72 Inipl'slellen viTsnchl wurde. Obne Ansualime ergaben diese Impfungen Pusleln, welebe in Hczug auf ibre ICulwickelung den mit linmauisirler Lympbe auf dem an- deren Arme desselben Kindes erzielten Pusteln uicbt im Geringsten naeb- slanden. Die Dillerenz zwischen den beiden Grup])en spricht übrigens am allerwenigsten gegen die Methode selbst. Die erste Gruppe mit ihren weniger günstigen Resultaten wurde geimpft mit einer Lympbe, welche 5 bis 20 Tage all war. Die zweite, günstigere mit einer Lymphe 16—76 Tagen alt. Die Erklärung liegt zweifellos darin, dass die Im- plimgen dieser ersten Gruppe, besonders an denjenigen Tagen, an wel- chen sie am zahlreichsten vorgenommen wurden, uicbt mit so grosser Sorg- falt ausgeführt worden sind, als die späteren Versuche. Die Wirk- saujkeit der couservirteu Lyn)pbe iunerlialb der 76 Tage, während wel- cber sie bis jetzt geprüft wurde, kann nämlich nicht im Abnehmen begrilTeu gewesen sein; denn sonst bätlen die letzten Versuche die ge- rmgen Erfolge liefern müssen, nnd nicht wie es in der Thal der Fall war, die erstereu. Da aber an eine Zunahme der Wirksamkeit selbst- versläuillich auch nicht zu denken isl, so muss der Unterschied im Er- folge auf die grössere oder weniger grosse Sorgfalt der Impftecbniker zurückzuführen sein. Ueberall und auch bei diesen Versuchen wird ja die Thalsaehe bestätigt, dass gerade von der techniscbeu Ausfüh- rung der Impfung hei Verwendung animaler Lymphe der Erfolg weit mehr abhängig ist, als bei der mit humanisirter Lymphe. Dass die Ergebnisse der Versuche mit animaler Lymphe bei Revacci- iiirlen weniger ausschlaggebend sein können, ist nacli den Erfahrungen mit humanisirter Lymphe ja vollständig bekannt. Wie aus der Tabelle erbellt, halten die Conlrollimpfungen mit humanisirter Lymphe ein nur wenig besseres Resullat. In einzelnen Fällen halte die Impfung mit humanisirter Lymphe noch Pusteln ergeben, wo die animale Lymphe auf demselben Arm erfolglos geblieben war, aber hei einem Revaccinirlmi iiatte auch nmgckelirt die animale Lymplie zwei gute Pusteln unil die himianisirte keine geliefert. Die bei diesen Versuchen' gewonnenen Zahlen sind auch un- serer Ansicht nach gross genug, um die Frage, ob vermittelst des Pissin'seben Verfalirens eine für die Zwecke der öflentlidien Im- pfimg genügend wirksame und haltbare animale Lymphe zu gewinnen sei, im bejahenden Sinne beantworten zu können, luid dass dieser Er- folg der animalen Lymphe insgesammt zukommt, wird dadurch erwiesen, dass bei den Versuchen ImpfstoU' benutzt wurde, welcher von beiden](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21362075_0013.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)