Augenheilkunde und Ophthalmoskopie : für Aertze und Studirende / von Hermann Schmidt-Rimpler.
- Schmidt-Rimpler, Hermann, 1838-1915.
- Date:
- 1889
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Credit: Augenheilkunde und Ophthalmoskopie : für Aertze und Studirende / von Hermann Schmidt-Rimpler. Source: Wellcome Collection.
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![fernt nur den orbitalen Theil von aussen durch die Haut eingehend, V.Wecker nur den palpebralen, indem er durch starkes Abwärtswenden des Auges sich die unter der Conjunctiva vorspringende Drüse zu Gesicht führt und durch eine etwa 12—15 mm grosse Bindehautwunde entfernt. 2. Erkrankungen der Thränenabführungswege. I. Anomalien der Thränenpunkte und Thränenröhrchen. Das Abstehen des unteren Thränenpunktes bei Ektropium ist bereits erwähnt: ebenso die dabei erforderliche Spaltung des Thränen- röhrchens. — Bei Verengerung der Thränenröhrchen, die auch angeboren vorkommt, kann man durch Einführung konischer Sonden allmähliche Erweiterung anstreben. Ist das Thränenpünktchen ganz verschlossen, aber noch sichtbar, so geht man mit einer Stecknadel an der betreffen- den Stelle ein, erweitert sie und spaltet schliesslich mit dem Web er- sehen Messer das Thränenröhrchen. Sieht man den Thränenpunkt nicht mehr, so wird man durch eine Incision das Thränenröhrchen oder die dem Auge zugekehrte Wand des Thränensackes eröffnen müssen. Bisweilen hat man Verstopfung der Thränenröhrchen mit Pilz- massen (Streptothrix Foersteri [F. Cohn] und Micrococcen) beobachtet; meist sitzen dieselben im unteren Thränenröhrchen, doch kommen sie auch im oberen vor (Schirmer). Auch Fremdkörper dringen ge- legentlich in die Ductus. II. Erkrankungen des Thränenschlauches. Dakryocystitis. (Phlegmone des Thränensackes). Wenn sich der Thränensack mit seiner fibrösen Umhüllung ent- zündet, so gerathen die umliegenden Weichtheile in Mitleidenschaft. Die Haut zwischen innerem Lidwinkel und Nase röthet sich und wird ödematös; meist zeigt sich auch eine der Lage des Thränensackes ent- sprechende Hervortreibung. Das Auge thränt stark; auch Lider und Conjunctiva können injicirt und chemotisch werden. Dabei sind heftigere Schmerzen vorhanden, selbst Fieber. Nach einigen Tagen pflegt die diffusere Röthung und Schwellung zurückzugehen; schliesslich bricht meist der Eiter an einer Stelle der den Thränensack überziehenden Haut hervor. Seltener tritt eine grössere Senkung desselben ein, so dass man weiter unten eine geröthete oder bläuliche Hervorwölbung sieht, welche den Eiter enthält. Da inzwischen die Hautentzündung](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21285664_0671.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)