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Credit: Handbuch und Atlas der topographischen Percussion / von Adolf Weil. Source: Wellcome Collection.
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![Linien zu ziehen, ihren Grund. Bei dem schlügen Verlauf, den die Rippen seitlich und hinteu einhalten, und dem im allgemeinen hori- zontalen Verlauf der unteren Lungengrenze, bewirkt eine nur wenige Centimeter betragende Verschiebung der Axillar- oder Scapularlinie nach vorn oder hinten, dass die betreffende Lungengrenze an einer höheren oder tieferen Rippe gefunden wird. Die untere Grenze der linken Lunge fand ich in der Über- wiegenden Mehrzahl der Fälle in derselben Höhe, wie die der rechten, also in der Axillarlinie an der S., in der Scapularlinie an der 1<>., unmittelbar neben der Wirbelsäule an der 11. Rippe (Taf. IV, Taf. V, cd] Taf. VII, c). Am schwierigsten gelingt die Bestimmung desjenigen Stückes des linken unteren Lungenrandes, welches von der nach aussen von der Parasternallinie gelegenen Umbiegungsstelle des unteren Randes zum vorderen nach der Axillar- liuie hinzieht (Taf. IV, Taf. V, be). Wie schon erwähnt, geht der tympanitische Schall des mit Luft getttllten Magens ganz all- mälig in den Lungenschall über; man findet dann die Grenze zwi- schen beiden am ehesten bei ganz leiser Percussion. Leichter lässt sich die Grenze auftinden, wenn der Magen wenig Gas enthält, entweder leer oder vorwiegend mit Flüssigkeit und festen Substanzen gefüllt ist. — Wo die Lungenmagengrenze überhaupt durch die Percussion festzustellen war, fand ich dieselbe in einem nach unten convexen Bogen von der Mammiliar- nach der Axillarlinie sich erstreckend (Taf. IV, do und Taf. V, be). — Die Linie, welche die in den er- wähnten Vcrtiealen gefundenen Grenzpunkte mit einander verbindet, und somit dem unteren Lungenrande entspricht, verläuft im allge- meinen so ziemlich in gleicher Höhe rings um den Thorax herum, genauer betrachtet aber in einem mit der Convexität nach unten ge- richteten Bogen, dessen tiefster Punkt in die Nähe der Scapular- linie fällt (vgl. Taf. IV, V, VI, VII). Abweichungen von dem geschilderten Verhalten der unteren Lungeugrenze linden sich hei völlig gesunden Kindern und Greisen so regelmässig, dass man mit Rücksicht auf die Resultate der Per- cussion nicht umhin kann, einen kindlichen und senilen Ty- pus der unteren Lungengrenze zu statuiren. Kurz gesagt steht die untere Lungengrenze durchschnittlich bei Kindern allenthalben um Vi> selbst einen ganzen Intercostalraum höher, bei Greisen um ebenso viel tiefer, als bei Individuen mittleren Alters (s. Tafel X und XI). Den Verlauf der unteren Lungengrenze unter pathologi- schen Verhältnissen werden wir, um Wiederholungen zu ver meiden, bei Besprechung jener Erkrankungen erörtern, welche Hoch-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2190781x_0063.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)