Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie / herausgegeben von H. v. Ziemssen.
- Date:
- 1878
Licence: Public Domain Mark
Credit: Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie / herausgegeben von H. v. Ziemssen. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University Libraries/Information Services, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University.
69/400 (page 55)
![am 11. Tag (Bednar), 53,5 Cm. im 15. Monat (Löschner)], als wir sie beim Hydrocephalus int. bemerken werden, und es kann auch hier der Kopf bei sehr reducirtem Hirnvolum eine mikroce- phalische Form und Kleinheit mit totaler Verknöcherung zeigen. Ist dies nicht der Fall, so ist die Kopfform im Allgemeinen diejenige des gewöhnlichen innern Hydrocephalus; er ist kugelig, die Diastase der Nähte ist eine ausserordentlich bedeutende, ebenso die Weite der Fontanellen, von denen die hintere ganz besonders ,erweitert sein soll. Löschner fand die ganze Sagittalnaht in knöcherner Vereinigung und trotzdem eine bedeutende Ausweitung der Parietalia und des Stirnbeines, lieber den Zustand der platten Schädelknochen gelten die unten beim internen Hydrocephalus zu machenden Be- merkungen. Höchst verschieden ist das Alter, in welchem bezügliche Fälle zur Section kamen: 29 Jahre (Bright), 6 Monate (Syme), 14 Tage (Breschet), 5 Jahre (Wrisberg), 15 Monate (Lösch- ner), 36 Tage (Bednar). Bei den Verschiedenheiten, welche in Bezug auf Hirnentwickelung vorkommen, sowie bei dem unbestreit- baren Factum, dass einzelne Ansammlungen stationär, andere progressiv sind, können diese Differenzen begreiflich erscheinen. Schnelles Wachsthum zeigte namentlich der Fall von Bednar, bei dem innerhalb 2 Tagen der Kopfumfang um 0,85 Cm, zunahm. Die Ursachen dieser Wasseransammlung liegen zum grossen Theile in tiefem Dunkel. Am meisten durchsichtig sind jen5 Fälle, wo ein Durchbruch der Ventrikelwand und Hemisphäre, oder durch den Balken vermöge eines internen Hydrocephalus ausser Zweifel steht. Aber solcher Art sind nicht alle Fälle. Wir wiederholen nochmals, dass bei der Unbekauntschaft mit den chemischen Qua- litäten der Flüssigkeit über die Angaben von Verdickung, Vasculari- sation der Dura, analoge Zustände der „Arachnoidea nicht ins Klare zu kommen ist, und wir wissen also in jenen Fällen, wo ein leidlich erhaltenes Hirn vorliegt, nicht, ob wir entzündliche Zustände vor uns haben. Alle diese angeborenen Fälle unter die secundären Umwandlungszustände der Pachymeningitis subsum- miren zu wollen, wie es bei den erworbenen Formen zum grössten Theile geschehen muss, haben wir durchaus nicht das Recht. Die sichere Erkennung des angeborenen Hydrocephalus ex- tern, ist kaum möglich; im Allgemeinen sind die Zeichen die gleichen, wie bei der erworbenen pachymeningitischen Form, welche sofort zur Sprache kommen wird. Auch die prognostischen und therapeu- tischen Erwägungen fallen mit den daselbst beigebrachten zusammen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21203428_0069.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)