Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie / herausgegeben von H. v. Ziemssen.
- Date:
- 1878
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Credit: Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie / herausgegeben von H. v. Ziemssen. Source: Wellcome Collection.
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![Sobald man von der Gesammtzalil der Fälle sänimtliclic ])achy- meniugitische Formen abzieht, so stellt sich für die in Rede stehende Form eine grosse Seltenheit heraus; nimmt man noch alle Fälle weg, welche durchgebrochene interne Hydrocephali waren, so bleiben in der That nur sehr wenige Fälle übrig; Bednar sah unter 80()U0 Neugeborenen nur einen Fall. b) Erworben. Die hieher zu rechnenden Fälle rangiren in drei Kategorien, von denen zwei eine leidliche Klarheit besitzen. Schon lange sind als Hygroma durae matris (Duncan) und als Hydroc. meningeus partialis (^Bruns) Fälle bekannt, welche zwischen Dura und Pia eine mit seröser Flüssigkeit gefüllte Cyste zeigten; sie sind zu den Ausgängen der Pachymeningitis zu rechnen und kommen bei Kindern und Erwachsenen vor. Weniger hochgradige Ansammlungen ohne alle cystöse Um- hüllung findet man als erworbenen Zustand im Kindesalter, auf welche namentlich Bednar die Aufmerksamkeit gelenkt hat; sie stellen keine eigene Krankheit dar, sondern sind blos Theiler- scheinung anderer Affectionen. Drittens bleibt eine ganz kleine Kategorie von Fällen übrig, welche im Kindesalter als erworbener Zustand vorge- kommen sein sollen; sie fallen im Wesen mit den sub a beschriebenen externen Flüssigkeitsansammlungen völlig zusammen. Von ihnen weiss man durchaus nicht sichef, ob sie angeboren sind oder nicht (Durchbrüche innerer Hydrocephali ausgenommen). Diese kleine Gruppe von Fällen, un- vollkommen beschrieben, dem Autor selber grossentheils unklar ge- blieben, glauben wir hier vernachlässigen zu dürfen. Wir bekommen so folgende zwei Kategorien: 1. Es kommt neben anderen Krankheiten (Atrophia infantilis, Diarrhoe, Syphilis congenita, Katarrhalpneumonie, Rachitis, Tuber- kulose, Pericarditis, Pleuritis, Peritonitis, Pyämie) im Kindesalter eine Ansammlung von Flüssigkeit im Subduralraum vor, welche bis zur Menge von 6 Unzen ansteigen kann, die aber kein primäres Leiden darstellt, sondern eine Th eilerscheinung ob- genannter Affectionen. Gewöhnlich ist ein massiger Erguss in den Ventrikel dabei, welcher die gleiche Bedeutung besitzt und erst in den letzten Lebenstagen sich ausbildet. Schwerlich sind diese Ansammlungen etwas Anderes, als ein Hydroc. ex vacuo (Bednar). Man hat ähnliche Dinge bei Erwach- senen mit starker Hirnatrophie schon gesehen, so z. B. bei Geistes- kranken (Erguss seröser Natur unter die Dura bei einem geistes-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21203428_0070.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)