Grundlinien der Pathologie des Stoffwechsels : vierundzwanzig academische Vorlesungen / von F.W. Beneke.
- Friedrich Wilhelm Beneke
- Date:
- 1874
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Credit: Grundlinien der Pathologie des Stoffwechsels : vierundzwanzig academische Vorlesungen / von F.W. Beneke. Source: Wellcome Collection.
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![CaaHs ,N6Fe80,8 + 3HO = 3 (C3JH18N1Ofl) -f 3FeO Haematin Bilirubin Wo und wie sicli diese eisenhaltigen Verbindungen bilden, ist uns noch immer unbekannt, so wahrscheinlich es auch ist, dass dieselben schon in dem Digesfionstractus entstehen und zunächst Bestandtheil der farblosen Blutzellen werden. Auch darüber herrscht noch Un- gewissheit, welcher Art die chemische Constitution des Haematins ist. Für die Annahme, dass das Eisen als Oxyd im Blute enthalten sei, hat man geltend gemacht, dass sich aus getrocknetem Blute durch Säuren Eisenoxyd ausziehen lässt, und dass Blut, mit Schwefel- alkalien behandelt, dui’ch die Bildung von Schwefeleisen schwarz wird. Für die Annahme, dass es als Oxydul im Blute existire, führt man die Beobachtung Sclioenbein’s an, dass sich Eisen- oxydulsalze genau so wie Blutkörperchen als Ozonüberträger ver- halten. Am wahrscheinlichsten erscheint es jedoch, dass das Eisen in organischer Verbindung in dem Haemoglobin enthalten ist, ähn- lich etwa, wie der Schwefel in den Albuminateu*). Nur von der Zukunft dürfen wir die Entscheidung dieser Frage erwarten. Etwas Genaueres wissen wir über die Menge des im Blute des Menschen und verschiedener Thiere enthaltenen Eisens. Nach Nasse’s Bestimmungen**) sind in 1000 Theilen enthalten: beim Mann 0,832 Eisenoxyd bei der Frau 0,779 „ beim Hund 0,833 „ bei der Gans 0,822 „ u. s. w. Berechnet man hiernach den metallischen Eisengehalt der Gesammt- blutmenge eines Mannes von 140 Pfund Körpergewicht, so ergiebt sich, dass derselbe 2,98 Gramm beträgt, wenn man die Gesammt- blutmenge des Menschen nach Bischoff auf ‘/l3 des Körpergewichtes veranschlagt, dagegen nur 2,28 Gramm, wenn die Gesannntblutmenge naehGsclieidtlen zu */17 des Körpergewichts angenommen wird***). Dabei sind 0,8 Grm. Eisenoxyd ( = 0,555 Grm. metallisches Eisen) als in 1000 Grm. Blut enthalten der Berechnung zu Grunde gelegt. Es ist nicht unwichtig, diese Gesammteisenmenge des Blutes genauer au erwägen. Sie lässt uns erkennen, dass wir mit der *) Vgl. von Gorup-Besanez: Lehrbuch d. physiol. Chemie. 1867. S. 115. **) S. Handwörterbuch der Physiol. Bd. I. Artikel : Blut, ***) S. Gscheidtlen: Untersuchungen aus dem physiolog. Laboratorium zu Würzburg. 1868. 3. Hft (Gscheidtlen giebt als Maximum der Blutmenge 1:16,9 [des Körpergewichts] an).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22322061_0398.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)