Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten.
- Carl Gegenbaur
- Date:
- 1883
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Credit: Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten. Source: Wellcome Collection.
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![Fig. 20. Feine elastische Fasern. Fig 21 unter einander verbundene Fasern, die durch ihren Widerstand gegen Säuren und Alkalien, auch durch stärkeres Lichtbrechungsvermögen, aber vorzüglich durch bedeutende elastische Eigenschaften vor den Bindegewebsfasern sich auszeichnen. Die feinsten dieser elastische)! Fasern, ehedem Kernfasern benannt, finden sich in großer Verbreitung. Sie zeigen Übergänge zu stärkeren Fasern, welche dichtere Netze herstellen und in dem Maße, als sie im Bindegewebe vorwiegen, dasselbe elastisch erscheinen lassen. Tritt die fibrilläre Inter- cellularsubstanz gegen die elastischen Netze zurück, so zeigen sich größere Gewebscomplexe fast ausschließlich aus jenen elastischen Maschenwerken gebildet und daher kam die Aufstellung dieser Form als eines besonderen, dem Bindegewebe gleichwerthigen Gewebes. Das elastische Gewebe tritt in bindegewebigen Mem- branen auf, in den Fascien, in der Grundlage der Schleimhäute etc. In reichlicherem Vorkommen bildet es elastische Bänder, die durch gelbliche Färbung sich auszeichnen (Ligg. flava!]. Auch elastische Membranen formt es, z. B. in der Ar- terienwand. Bei flächenhafter Ausbreitung elas- tischer Netze können die Fasern bedeutend an Breite gewinnen auf Kosten der von ihnen um- schlossenen Maschenräume. Diese sinken so auf unansehnliche in weiten Abständen angeordnete Lücken oder Spalten herab, welche als Durch- brechungen einer elastischen Membran erscheinen. Daraus gehen die gefe?isterten Häute hervor, die gleichfalls in der Arterienwand vorkommen. (Fig. 22). Die Entstellung des »elastischen Gewebes « leitet Stärkere elastische Fasern ans einem sich auf die differenzirende Thätigkeit des Protoplasma der Bindegewebszellen zurück. In ähnlicher Weise wie aus diesem die Bindegewebsfasern hervorgehen, entstehen die elas- tischen Gebilde als Sonderungen aus dem Protoplasma. Es wiederholen sieh also hier die bei der Entstehung der Ijitercellularsubstanz des Bindegewebes auftretenden Vorgänge, indem die erste Bildung der elastischen Fasern aus einer Um- wandlung des Protoplasma der Zellen erfolgt, während weitere Wachsthumsvorgänge an den elastischen Fasern nicht mehr so direct von den Zellen sich ableiten lassen. Bezüglich der Ge- nese dieses Gewebes im Knorpel siehe - 0. Hertwig, Arch. für mikrosk. Anat. Bd. IX. L. Gee- LACH, Morph. Jahrb. Bd. IV. Suppl. Fig. 22. M Gefensterte Membran. 3*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21053959_0057.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)