Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten.
- Carl Gegenbaur
- Date:
- 1883
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Credit: Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten. Source: Wellcome Collection.
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![1) N. auriculo-temporalis [tempofrdis superficialis] entspringt am hinteren Kande des Stammes, meist mit zwei die Arteria meningea media vor ihrem Eintritte ins Foramen spinosum umfassenden Wurzeln. Der Nerv verläuft dann nach hinten und lateral gegen den Gelenkfortsatz des Unterkiefers, tritt hinter dem Kiefergelenk, dem äußeren Gehörgange genähert empor, über die Wurzel des Jochfortsatzes des Schläfenbeins, und theilt sich dann die Arteria temporalis superficialis begleitend in seine Endzweige. Während des Verlaufs gibt er zahlreiche Äste an die benachbarten Theile ab: a. Eami communicantes. Grewöhnlich zwei Zweige treten am Anfange des Nerven unter der Parotis um den Hinterrand des Unterkiefers herum zum oberen Endaste des N. facialis, mit dem sie sich verbinden. b. Kami parotidei dringen in die Ohrspeicheldrüse ein, sie werden zuweilen von den vorgenannten abgegeben. c. N. meatus auditorii externi. Ein oder zwei zum äußeren Gehörgang verlaufende kleine Zweige, welche zur Auskleidung desselben sich verbreiten. Ein Zweig gelangt zum Trommelfell. d. Rami auriculares. [Nn. auric. anter.). Meist zwei zum äußern Ohre sich ver- theilende Zweige, von denen einer hinter dem Kiefer-Gelenke abgeht. Con- stanter ist der obere, welcher die Haut des Ohres in der Gegend des Tragus und des Anfangs des Helix versorgt. e. Rami temporales sind die Endzweige des Nerven, welche in die Haut der Schläfe vor und über dem Ohre sich vertheilen, und mit Zweigen benachbar- ter Hautnerven Verbindungen eingehen. 2) N. massetericus. Verläuft lateralwärts, über den M. pterygoid. ex- ternus und hinter der. Endsehne des M. temporalis zu dem Ausschnitt zwischen Proc. articularis und Proc. temporalis (coronoides), durch welchen er sich zum M. masseter begibt, zwischen dessen beiden Schichten er sich verzweigt. 3) Nn. temporales profundi. Dieses sind meist zwei gleich nach ihrem Abgange vom Stamme dicht am Planum infratemporale verlaufende Zweige, welche sich zum Schläfenmuskel begeben und in demselben nahe am Cranium sich verzweigen. Der eine, hintere Nerv ist häufig mit dem N. massete- ricus verbunden. Der vordere kann mit dem iV. buccinatorius gemeinsamen Stammes sein. Nicht selten besteht noch ein dritter zwischen beiden, besonders wenn der vordere mit dem Buccinatorius gemeinsam entspringt. 4) N. pterygoideus externus. Dieser Nerv ist meist mit dem N. buccinatorius eine Strecke weit gemeinsam und verzweigt sich alsbald in den gleichnamigen Muskel. 5) N. buccinatorius. Verläuft durch den M. pterygoideus externus oder hinter demselben, zwischen ihm und dem M. pterygoideus internus herab auf den M. buccinator, auf dem er sich verzweigt. Diese Zweige treten jedoch durch den Muskel zur Wangenschleimhaut. Vom Ende des Nerven begeben sich Zweige zur äußeren Haut der Wange bis gegen den Mundwinkel und gehen Ver- bindungen mit dem N. facialis ein. Der Nerv ward einmal durch einen Zweig des N. mandibularis vertreten gefunden. Auch einer der Nn. alveolares sup. (II. Trig.) kann ihn ersetzen (Turner).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21053959_0852.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)