Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten.
- Carl Gegenbaur
- Date:
- 1883
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Credit: Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten. Source: Wellcome Collection.
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![Fig. 521. S Man denke sich so die Rami viscerales (Fig. 521 rv) nach ihrem Abgange von den Spinalnerven eine kürzere oder längere Strecke längs der Wirbelsäule verlaufead, so dass untere von oberen erreicht werden, bevor sie zur peripheri- schen Verbreitung (5) sich begeben, so wird dadurch ein längs der Wirbelsäule sich erstreckender Nervenstrang [(j(j] entstehen. Es ist also zunächst der nicht directe Ver- lauf der Rami viscerales, von dem wir diesen I^ängsstrang ableiten können, und dieser umstand erscheint wieder bedingt von der, vom Kopf an gerechnet, abwärts gehenden Lageveränderung der vom Sympatbicus ver- sorgten Organe. Auch die von jenem Strange entsendeten größeren Nerven schlagen sämmtlich jene Richtung ein. Da jener Strang somit an der Grenze der Spinal- nerven, die ihm ihre visceralen Zweige entsendeten, und der von ihm abgehenden sympathischen Nerven liegt, ward er Grenz sträng benannt. In ihm beginnt bereits die Einlagerung von Ganglienzellmassen, und da- mit die Bildung von Ganglien, sowie das Auftreten mark- loser Nervenfasern, welche in den Ganglien wurzeln. Die durch die Rami viscerales zugeführten markhaltigen Nervenfasern werden also im Grenzstrange mit marklosen Fasern gemischt, und von da an treten sie nach Maßgabe des Zuwachses an letzteren in den sympathischen Bahnen gegen die blassen Fasern an Menge zurück. Durch die- sen Zuwachs von neuen Elementen complicirt sich also das von den Rami viscerales abgeleitete einfachere Ver- halten. Weitere Complicationen ergeben sich durch Zu- tritt aufsteigender Bahnen im Grenzstrange. Die Ganglien des Grenzstranges sind in der Regel an der Verbindungsstelle der Rami viscerales mit dem Grenzstrang vorhanden, an Größe wie an Gestalt verschieden. Bald sind sie einander genähert bis zur Verschmelzung, oder es sind wirklich mehrere unter einander verbunden, was aus der Zahl der eintretenden Rr. viscerales erkannt werden kann; bald sind sie weiter auseinander gerückt. Demgemäß variirt auch die Länge der Zwischenstrecken des Grenzstranges, welche wie Commissuren der Ganglien erscheinen. Zuweilen sind diese Commissuren doppelt. Die Rami viscerales (communicantes) sind nach dem Dargestellten als die Anfänge der sympathischen Nerven anzusehen. Sie sind nicht immer einfache Äste, sondern kommen auch mehrfach Tor, von verschiedenen Stellen eines Spinalnerven abgehend, zu- weilen auch so, dass ein Zweig von dem peripherischen Theile des Nerven her in den Ramus visceralis ühergeht, und dann wohl aus dem Grenzstrange durch den Ramus vis- ceralis in die peripherische Bahnstrecke des Spinalnerven verlaufend angesehen werden möchte. Im Übrigen sind an der Zusammensetzung der Rr. viscerales beide Wurzeln der / Scilema zur Darstellung des Grenzstranges des Sympa- tbicus.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21053959_0894.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)