Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten.
- Carl Gegenbaur
- Date:
- 1883
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Credit: Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten. Source: Wellcome Collection.
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![Spinalnerven betheiligt. Schon auf dem Wege zum Grenzstrange geben die Rr. viscerales feine Z-weige ab, vornelimlicb solche, die in den Rückgratcanal verlaufen, und solche, die zu der nächsten Intercostal- oder Lumbal-Arterie gehen. Die Ganglien des sympathischen Systems sind durch die Verhältnisse ihrer Zellen von den Cerebrospinalganglien verschieden. Sie besitzen beim Menschen wie bei den Säugethieren mehrfache, oftmals zahlreiche Fortsätze, welche in Nervenfasern übergehen. Die Fortsätze können an der gesammten Peripherie der Ganglienzelle entspringen. Ob sie sämmtlich in Nervenfasern übergehen, ist nicht festgestellt, obwohl es den Anschein hat. Ungewiss ist auch, ob die Fortsätze nur in marklose Fasern oder auch, zum Theil, in markhaltige übergehen. In Übereinstimmung mit den cerebrospinalen Ganglienzellen kommt auch den sympathischen eine bindegewebige Kapsel zu, welche plattenförmige Elemente mit Kernen bilden, Key und Rbtzius, Studien etc. Zweite Hälfte. S. 134. § 298. Der Grenzstrang beginnt am Halse mit einem großen, spindelförmigen Gan- glion (G. cervicale supremum), welches in der Höhe des zweiten nnd drit- ten Halswirbels vor den Querfortsätzen dieser Wirbel, auf dem M. longus capitis und hinter der Carotis interna liegt. Dieses setzt sich aufwärts in den der Carotis interna folgenden und dieselbe in der Regel mit zwei divergirenden Ästen um- greifenden Nervus caroticus fort, welcher fernerhin in ein die Carotis in- terna umspinnendes Geflechte [Plexus caroticus] sich auflöst. Abwärts geht aus dem Ganglion cervicale supremum der Grenzstrang hervor, an welchem wir nach den Regionen der Wirbelsäule, denen er folgt, einzelne Strecken unterscheiden. Ob auch am Kopfe, an welchem wir schon bei den Cerebralnerven die wich- tigsten Verhältnisse des Sympathicus dargestellt haben, der Grenzstrang reprä- sentirt sei, wird verschieden beantwortet. Man kann zwar vom Nervus caroticus aus sympathische Bahnen zu allen mit den Kopfnerven verbundenen sympathi- schen Ganglien verfolgen, allein dieser Weg führt nicht in einer der Lage des vertebralen Grenzstranges entsprechenden Richtung, und jene Bahnen selbst weisen keinerlei Ähnlichkeit mit dem Verhalten des Grenzstranges auf. Das erste sym- pathische Ganglion, als welches wir das Ganglion ciliare (S. 823) betrachten, steht sogar außerhalb aller jener Bedingungen, die für die Ganglien des Grenz- stranges statuirt wurden, und die in es eingehenden Nerven stellen keine viscera- len Äste vor. Wie das von ihm versorgte Auge selbst ein Sinnesorgan sui ge- neris ist, so ist auch ähnlich jenes Ganglion zu beurtheilen. Dagegen erscheint das Ganglion spheno-palatinum des zweiten Trigeminusastes (S. 823) im Lichte eines Grenzstrangganglions wenn es auch nicht in Bereiche einer Grenzstrangbildung liegt. Das wird aus dem Folgenden verständlich. Die vom zweiten Aste des Trigeminus in es eintretenden Nervi spheno-palatini stellen einen Ramus visceralis vor, einen anderen entsendet zu ihm der N. facialis im N. petrosus superficialis major. Es wird also hier ein Ganglion für jene Nerven gebildet. Ob auch das dem Ramus tertius trigemini angeschlossene (xan^Z/ow oticum (S. 832) so zu deuten ist, bleibt zweifelhaft, wie sicher es auch ist, dass es ein sympathisches Ganglion vorstellt. Dass also im](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21053959_0895.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)