Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten.

  • Carl Gegenbaur
Date:
1883
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Credit: Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    919/1014 (page 897)
    Fig. 528. aber nicht ausschließlicli auf die Entfaltung der Drtisenmasse, vielmehr bildet sich in der Kegel noch reichlich Fett in deren Umgebung aus, welches theilweise auch zwischen die Drüsen dringt. Die oberflächliche Fettlage wird radial von Binde- gewebszügen durchsetzt, welche vom Integument aus in die Drüsenmasse sich fortsetzen. Der linke Drüsencomplex ist meist etwas größer als der rechte. Die zwischen den Wölbungen der beiderseitigen Mammae befindliche, dem Brustbein- körper entsprechende Einsenkung stellt den Busen (Sinus) vor. Die Drüsen jeder Mamma (15—22) formen zusammen eine durch festes Bindegewebe verbundene Masse. Zur Zeit der ünthätigkeit der Drüsen bildet das Bindegewebe den vorherrschenden Be- standtheil des Ganzen. Mit der Ausbil- dung des gesammten Körpers zeigt sich auch an den Drüsen der Mamma eine Weiterentwicklung, sie treiben Sprosse, compliciren sich durch fortschreitende Verzweigung und tragen damit zur Ver- größerung des Complexes bei. Die Vor- bereitung zur Function beginnt mit der Schwangerschaft. Jetzt erst erlangen die Drüsen ihre völlige Entfaltung. Die terminalen einfachen Acini bilden sich zu größeren Acinusgruppen aus, de- ren an den kleineren Gängen noch neue entstehen. Die größeren Ausführgänge [Müchgänge] jeder Drüse erweitern sich, bilden Ausbuchtungen, und an dem Hauptgange jeder Drüse tritt die unter- halb des Warzenhofes, oder in dessen Nähe gelagerte Strecke allmählich durch Ansammlung des Secretes in eine bedeutende Erweiterung [Sinuslactiferus) über. Aus dieser setzt sich eine engere Strecke in die Papille zur Mündung an deren Spitze fort. Im feineren Baue der Drüsen erkennt man eine bindegewebige Umhüllung als Grundlage der Ausführwege und der Acini. Sie trägt das Drüsenepithel. Die Acini sind Yor dem Beginne der Secretion mit Zellen ausgefüllt, von denen die unterste Schicht sich in das Epithel der Milchgänge fortsetzt. Dieses besteht aus etwas höheren Ele- mönten. Gegen das Ende der Schwangerschaft vermehrt sich der Inhalt der Drüseu- läppchen; in deren Zellen sind Fetttröpfchen gebildet, die an Menge zunehmen. Sie füllen allmählich die ganze Zelle, deren Kern dadurch undeutlich wird, später verschwindet. Auch die Hülle der Zelle geht verloren, so dass nur noch kuglige Aggregate von Fett- tröpfchen bestehen. Diese im Innern der Acini sich findenden Zellen sind später in einem dem Serum ähnlichen Fluidum suspendirt, welches gleichfalls von den Acinis secer- nirt wird. Das erste Product der Milchdrüsen ist also eine Flüssigkeit mit kugeligen Formelementen, die aus einer fettigen Metamorphose der Drüsenzellen [hervorgingen. Dieses Secret wird während der ersten Tage nach der Geburt entleert, es ist das Col- Gegenbaur, Anatomie. 57 Mamma mit den auf einer Hälfte des Organs dargestellten Ansfülirgängen.