Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten.

  • Carl Gegenbaur
Date:
1883
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Credit: Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten. Source: Wellcome Collection.

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    stanz weiter auseinander. Zu dem hinter der Linse sich ausbreitenden Gefäß- netze tritt dann ein Arterienstämmchen [Ai^t. hyaloidea] durch eine an Volum immer mehr zunehmende gefäßlose Strecke des Glaskörpers. Nach dem völligen Schwund der Gefäße des Glaskörpers trifft sich ein von der Papilla nervi optici aus die Axe des Glaskörpers durchziehender Canal (C. Cloqueti). Er führt bis zu der vorderen Einsenkung des Glaskörpers, in welcher die Linse ruht [Fossa patellaris] und scheint später zu schwinden. An der Peripherie hat sich eine sehr feine Membran [M. hyaloidea] gebildet, in welcher in der Gegend der Ora serrata Faserzüge auftreten. Sie hängt mit der Retina zusammen und repräsentirt zugleich deren M. limitans interna (S. 918). Vorne begibt sie sich von den Ciliarfortsätzen aus zur Linse, deren Befestigungsapparat sie vorstellt (s. unten). Über den feineren Bau des Glaskörpers, ob er concentrisch gescMcbtet oder aus ra- diären Segmenten zusammengesetzt sei, bestehen verschiedene Meinungen. Hier mag genügen hervorzuheben, dass im ausgebildeten Zustande mit großer Wahrscheinlichkeit feinste, nach der M. hyaloidea strebende Lamellen den Glaskörper durchsetzen und in jene Membran übergehen, während in seinem Innern keinerlei Formelemente mehr sich vor- finden. Der M. hyaloidea zerstreut aufliegende Zellenreste sind alles, was von der ehemaligen Organisation geblieben ist. Yergl. IwANOFP in Strickers Handbuch der Gewebelehre. Schwalbe in Graefe und Sämisch, Handbuch der Augenheilkunde. Die Linse [Lens crystallina) geht aus der schon mit der ersten Diffe- renzirung gewonnenen mehr sphärischen Gestalt, die während der Fötalperiode waltet, allmählich in jene über, nach der das Organ benannt wird. Eine vor- dere, schwächer gekrümmte Fläche tritt bis zu dem Äquator benannten Rande und setzt sich da in die hintere, stärker gewölbte Fläche fort. In dem Ent- wickelungsgang der Linse haben wir bereits eine an der vorderen Fläche ge- lagerte Zellenschicht, (i^>^- senepithel) und die aus der hinteren Wand der Anlage hervorgehenden, die Haupt- masse der Linse darstellen- den Fasern unterschieden. Dieses sind Abkömmlinge von Zellen, durch Auswachsen von solchen entstanden. Sie setzen concentrisch angeordnete Lamellen zusammen, von denen die innersten; ältesten fester sind, und den sogenannten Linsenkern bilden, den immer weicher erscheinende jüngere Schichten umlagern. In der Anordnung und dem speciellen Verhalten der Linsenfasern ergeben sich einige-Besonderheiten. Die Fasern erscheinen als sechsseitige, stark abgeplattete Pris- Kg. 543. Medianer Sclinitt durch die Axe einer Linse. Schematisch. Vergrößert.