Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten.
- Carl Gegenbaur
- Date:
- 1883
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Credit: Lehrbuch der anatomie des menschen / von C. Gegenbaur ; mit 558 zum theil farbigen holzschnitten. Source: Wellcome Collection.
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975/1014 (page 953)
![Fig. 555. 2) M. stapedius. Dieser kleinste, aus quergestreiften Elementen be- stehende Muskel lagert ursprünglicli der Außenfläclie des Petrosum an. wird aber mit der Ausbildung der hinter der Paukenhöhle herabziehenden Strecke des Fal- lopischen Canals in die Emmentia pyramidalis mit eingeschlossen, deren Binnenraum er einnimmt. Seine dünne Endsehne begibt sich durch die feine Öff- nung auf der Spitze jener Erhebung in die Paukenhöhle und befestigt sich am Capitulum des Steigbügels, am hinteren Rande desselben. Der Muskel bewirkt durch Anziehen des Steigbügels gegen die Fenestra ovalis eine Einwirkung der Steigbügelplatte auf das Labyrinthwasser (Perilymphe). Die Schleimhaut der Paukenhöhle überkleidet die knöchernen Wandun- gen derselben als eine dünne, mit ihrer tieferen Lage zugleich das Periost vorstellende Membran, welche auch über sämmtliche in die Paukenhöhle einge- lagerte Gebilde sich fortsetzt, sowie auf die mediale Fläche des Trommelfells, bei welchem ihrer bereits gedacht wurde. Ebenso erstreckt sie sich über die Membrana tympani secundaria der Fenestra triquetra und auf beide Flächen der Membrana obturatoria des Steigbügels. Indem sie auch die zwischen dem langen Fortsatz des Amboß und dem Stiele des Hammers hindurch tretende Chorda tym- pani (S. 835) überkleidet und sich dabei faltenförmig von dem oberen Umfange des Trommelfells her nach innen und abwärts erstreckt, bildet sie mit dieser Duplicatur die Trommelfelltaschen, die als vordere und hintere unterschieden werden, beide durch den Hammer von einander getrennt. Die sie bildenden Falten der Schleimhaut [Hammerfalten] begrenzen den abwärts sehenden Eingang in jene Taschen mit abwärts concavem Rande. Der Rand der hinteren Falte umschließt die Chorda tympani (Fig. 555). Die von dieser Falte gebildete Tasche ist tiefer als die vordere, welche auch weniger breit ist, aber gleich- falls mit ihrer Falte eine Strecke weit die Chorda tympani einhüllt. Aus dem hin- teren Räume der Paukenhöhle setzt sich die Schleimhaut in die Auskleidung der Cellulae mastoideae fort. Sie ist hier noch bedeutend dünner und ärmer an Blutgefäßen. Im fötalen Zustande stellt die Paukeuhöhle noch keinen lufterfüllten Raum dal, und der Schleimhautüberzug der medialen Wandfläclie bildet eine dicke Schichte von Gallertgewehe, die bis zum Trommelfell reicht. Erst nach der Geburt gestattet eine Reduction dieses Gallertgewebes die Bildung eines vom Pharyux her mit Lnft sich fül- lenden Raumes , von -welchem aus später auch die Pars mastoides des Schläfenbeins pneumatisch wird. Die gesammte Schleimhaut der Paukenhöhle bietet beim Erwachsenen glatte Ober- flächen. Ihr Epithel besteht aus einer einfachen Lage niederer Zellen, welche gegen Chorda tympani Laterale Wand der Paukenhölile mit Hammer und Amboß. Ersterer zeigt die Verbindung seines Stiels mit dem Trommelfell, sii.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21053959_0975.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)