Systematisches Handbuch der gerichtlichen Psychologie für Medicinalbeamte, Richter und Vertheidiger / [J.B. Friedreich].

  • Johann Baptist Friedreich
Date:
1835
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Credit: Systematisches Handbuch der gerichtlichen Psychologie für Medicinalbeamte, Richter und Vertheidiger / [J.B. Friedreich]. Source: Wellcome Collection.

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    II) der Richter die Pflicht, demselben, in wie ferne es in seinen Kräften stellt, dazu beliiflich zu seyn, wozu be- sonders die Mittheilung des Zweckes des Gutachtens und die Gestattung der Einsicht und Benützung der Acten ]) Der Richter bedarf zum Behufe der Rechtspflege das Gutachten des Arztes über jeden zweifelhaft-psychi- schen Zustand, und der erste Schritt des gegenseitigen Verhältnisses zwischen Beiden geschieht dadurch, dafs der Richter den Arzt darüber befragt Wir werden also hier auch zuerst den Punkt erörtern müssen: wie mufs die richterliche Fragestellung an die Aerzte beschaffen seyn, damit der Zweck derselben erreicht werde? Man hat öfters von Seite der Gerichtshöfe über un- brauchbare, zweckwidrige oder den Gegenstand nicht erschöpfende Beantwortungen der den Gerichtsärzten vorgclegten Fragen geklagt. Es wird sich zwar nicht läugnen lassen, dafs in so manchen Fällen die Schuld auf die Gerichtsärzte , und ihre mangelhaften psycholo- gischen Kenntnisse fällt, allein in andern Fällen liegt j) Ueber die Fragestellung des Richters an den Arzt findet man Mehreres in folgenden Abhandlungen. Nasse über die richterliche Fragestellung an den Arzt zur Beurthei- lung psychischer Zustände; in seiner Zeitschrift für An- thropologie 1826. 2 11 h» p* 316. Derselbe, über die Irreleitung des Arztes durch die Fragen des Richters bei Begutachtung zweifelhafter psychischer Zustände; in Hit- zig’s Zeitschrift für die Criminalrechtspflege. 23 Hft. (daraus besonders abgedruckt, Berlin 1829* Vergl. Mein Magazin für Seelenhunde. 5 Hft» p» 221») Derselbe fernere Bemerkungen über die Irreleitung der Aerzte durch die Richter; in Hit zig’s Zeitschrift 1831- 19 ßd* p. 297. Mittermaier, über die zweckmäßige Art der gerichtlichen Fragestellung an Aerzte bei Erforschung des geistigen Zustandes der Angeklagten; in II i t z i g’s Zeit- chrift für die Criminalrechtspflege in den preufsischen Staaten. 2 Bd. p. 235- Steegmann Bemerkungen zu diesem Aufsatze in Henke’s Zeitschrift 14 Ergänzungsb. P- 133«