Dr. Karl Stammler's Geschichte der Forschungen über den Geburtsmechanismus von der ersten Zeit bis zur Mitte des sechszehnten Jahrhunderts, fortgesetzt bis zur Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts / von Gustav Knoes.
- Knoes, Gustav.
- Date:
- 1854
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Credit: Dr. Karl Stammler's Geschichte der Forschungen über den Geburtsmechanismus von der ersten Zeit bis zur Mitte des sechszehnten Jahrhunderts, fortgesetzt bis zur Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts / von Gustav Knoes. Source: Wellcome Collection.
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![nur in einer Seile der Gebärmutter Wurzel schlagen. Endlich sagt er: „Unutn postremo observavi in omnibus, quas secui, foe- minis aut in partu, aut post partum statiin, aut ante ipsuin mor- tuis, carnem illam, quae placenta a me dicitur, semper occupare, vel haerere alteri ipsius uteri parli, in quam desüiit foramen a meatu seminario veniens, alque illud quoquc notavi, foramen hoc esse, quasi cenlrum lolius spatii, quod a placenta occupatur.“ Er kennt also den gewöhnlichen seitlichen Sitz des von ihm so- genannten Kuchens mit seinem Mtttelpunct an der Einmündung einer der Tuben, indessen weiss er nicht, dass der Kuchen zu- nächst der Frucht durch die von der Lederhaut aus hervorgewach- senen Saugflocken gebildet wird, sondern zählt den, wie er sagt, filzig gewebten Fleischkuchen zu einem der Gebärmutter angehörenden Gebilde: „Secundum est, quod placenta illa carnea, quae pro vasorum securitate utero coaluit, nequaquam inter involucra foetus est connumeranda: quamvis quidam asseranl haue a Galeno vo- cari chorion, quod falsum est.“ §. 281. Fallopia sagt, die menschliche Frucht habe nur zwei umhüllende Häute: 1) eine äussere, das Chorion, und 2) eine innere, das Amnion. Ersteres, unrichtig Allanlois genannt, ist bei dem Menschen nicht überall, sondern das nur da voll Gefässe, wo der Kuchen haftet; in der ganzen übrigen Haut finden sich entweder keine, oder nur sehr kleine Gefässe zur Ernährung dieser Haut selbst. Ueber das Chorion ist die Fleischsubstanz des Kuchens wie ein Klebeleim ausgebreitet, durch welchen sie mit der Ge- bärmutter verklebt ist. Die innere dieser beiden Häute, welche dazu dient, den Foetus und den ausgesonderten Schweiss zu er- halten, ist das Amnion, und eine weitere, mein Petrus, erwarte nicht bei dem Menschen zu sehen, weil sie wirklich nicht vor- kommt. Dagegen wirst Du bei allen hörnertragenden oder aceta- bula der Gebärmutter besitzenden Thiere eine dritte wurstähnliche Haut zwischen dem Chorion und dem Amnion finden. Fallopia bemerkt, dass die Nabelschnur neben einer Vene zwei Arterien habe, dass aber diese Arterien oft zu einer einzigen vereint seyen. Joiianocs Ferne]. Gest. 1558. Benutzt wurde: Jo an. Fernelii Ambriani uni versa tnedicina, ab ipso quidem authore ante obitutn diligenter recognita et quatuor libris nunquam ante editis ad praxim tarnen perquam necessariis aucta. Ilerausgegeben von Gail. IM a nt ins Cenoman. Editio postrema. Francof. ad Aloen. 1578 fol. §. 282. Die Anatomie der Geburtswege, welche Fernei giebt, zeigt von keinem Fortschritte. Das Sleissbein fand er aus](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22382963_0015.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)