Handbuch der pathogenen mikroorganismen, unter mitwirkung / von ... Rudolph Abel ... [u. a.] nebst mikrophotographischem atlas. zusammengestellt von prof. dr. A. Wassermann.
- Date:
- 1902-04
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Credit: Handbuch der pathogenen mikroorganismen, unter mitwirkung / von ... Rudolph Abel ... [u. a.] nebst mikrophotographischem atlas. zusammengestellt von prof. dr. A. Wassermann. Source: Wellcome Collection.
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![Soorpilzes Laiigenbeck, Berg, Gmby ii. a. 1839 — 41) fallen in diese Zeit. Man fand ferner Infusorien im Cholerastnbl und Harn nnd in den Dejektionen Typlmskranker, naclidem schon Donxe solche 1837 im Yaginalschleim fTrichomonas vaginalis) und Eud. Wagner 1836 im Lippenkrehs gesehen hatten. Indessen war mit all den interessanten Befanden, die man machte, noch nicht dargethan, dass die wahrgenommenen kleinen Tiere nnd Pflanzen nun die Erreger der Krankheiten seien, hei denen man sie beobachtete. Welche Bedingungen zu erfüllen sind, damit ein Parasit als der Erreger eines bestimmten Krankheitsvorganges angesehen werden darf, legte schon 1840 in bewundernswert logischer Schärfe Henle dar: Die als Krankheitserreger anzusehenden Lebewesen müssen sich zunächst konstant und innerhalb des Körpers in den kontagiösen Materien finden. Aber das genügt nicht allein; denn trotz konstanten Vorkommens im kranken Körper Ivönnen die Lebewesen am Ende nur nebensächliche Befunde, nicht der »wirksame Stotf« der Kontagien sein. Um zu be- weisen, dass sie thatsächlich das Wirksame sind, müsste man sie aus der sie umgebenden Materie isolieren und ilire Kräfte gesondert beobachten können. »Konstanter Kacliweis, Isolierung und Prüfung der isolierten Organismen, — das sind die drei Postulate der strengen Logik Heni.es. Die Greschichte der Kontagienforschung liat bewiesen, dass jede Ab- weichung von diesen unerbittlichen Gesetzen der Logik trotz des groß- artigsten Aufwandes rastlosester, unermüdlicher Arbeit stets zu trüge- rischen Ergebnissen geführt, dass nur allein die strikte Erfüllung aller drei Postulate den endlichen herrlichen Triumpli der Wissenschaft zu zeitigen vermocbt hat.« (Löfller). Den llENLESchen Anforderungen, deren Eichtigkeit und Wichtigkeit man sich nicht entziehen konnte, zu genügen, gelang in der Zeit bis 1860 nur bei einigen der Krankheiten, deren belebte Erreger man in Händen zu lial)en glaul>te, nämlich l)ei Eavus, Trichophytie, Pityriasis v(irsic(dor und Soor, und aucli da nur einigermaßen. Bei allen anderen Kranklieiten blicl) die Bedeutung der gefundenen Parasiten im Zweifel, und das Interesse an dem Contagium vivum wurde infolgedessen sicht- lich wdeder geringer. Inzwischen maclite die Kenntnis der kleinsten Lebewesen auf all- gemein biologischem und botanischem Gebiete langsam Fortschritte, die auch den Untersuchungen ül)er die Aetiologie der Infektionskrankheiten zu gute kamen. Um 1860 gelang es endlich, die Lehre von der Entstehung der kleinsten Organismen durch Urzeugung endgültig zu beseitigen. Lebewesen, deren Herkunft und Entwickelung man nicht unmittelbar v(‘rfolgen konnte, aus unbelebter Materie durch Urzeugung (Generatio spontanea oder aerpiivoca, Heterogenese, Abiogenese) entstanden zu denken, war immer das Be(|uemste und darum von jeher eine beliebte Theorie. Im Laufe der Jahrhunderte aber wurde die Hypcflhese von der Urzeugung auf immer kleinere und niedriger entwickelte Organismen beschränkt. Homer spricht noch von autochthonen, d. h. aus dem Boden erwachsenen Menschen. Das 16. und 17. Jahrhundert kannten noch Ee- zepte für die Fabrikation von Mäusen und Fröschen aus Schlamm und Erde. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts aber bestritten schon Eedi und SwAMMERDAM die Generatio S])ontanca der Insekten, deren ge-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907481_0027.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)