Zur Kentniss der Einwirkung von Halogenen auf Proteïne / F. Gowland Hopkins und Stanislaw N. Pinkus.

  • Frederick Hopkins
Date:
1898
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Credit: Zur Kentniss der Einwirkung von Halogenen auf Proteïne / F. Gowland Hopkins und Stanislaw N. Pinkus. Source: Wellcome Collection.

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    223. F. Gowland Hopkins und Stanislaw N. Pinkus: Zur Kenntniss der Einwirkung von Halogenen auf Proteine, [Physiologisches Laboratorium der Gruy’s Hospital Medical School.] (Eingeg. am 16. Mai; Abschnitt P) mitgethellt in der Sitzung von Hrn. M. Krüger.) Die Beobachtung des Einen von uns, dass aus eiweisshaltigen Harnen das Albumin durch Brom nahezu quantitativ ausgefällt wird, hatte es nahe gelegt, die Reaction und die in ihr entstehenden Pro- ducte näher zu untersuchen. Schon die einleitende qualitative Prüfung erwies, dass die Halogene durch Proteinstofife, — gelöst oder coagu- lirt, — sehr energisch absorbirt werden, und dass den hierbei ent¬ stehenden Verbindungen die Tendenz innewohnt, die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Muttersubstanzen beizubehalten. Diese Thatsache schien zu der Annahme zu berechtigen, dass die Halogeni- rungsproducte, wenn überhaupt, so jedenfalls charakteristische Spaltungsstücke des Moleküls darstellen; es galt daher, das in An¬ griff zu nehmende Gebiet so vielseitig als möglich nach einer Substanz abzusuchen, die das geeignetste Material für weiteres Vordringen zu liefern versprach, und gleichzeitig festzustellen, ob sich die Reaction an der Hand einer geeigneten Methode nicht für die Charakterisirung der einzelnen Repräsentanten der Gruppe verwenden Hesse, ohne von den rein empirischen Bahnen der Untersuchung abzuweichen. Auf dem nichts weniger als sicheren Gebiete der Proteinforschung ist die Halogenirung merkwürdigerweise eine der am wenigsten be¬ achteten Reactionen geblieben Seit den im Jahre 1840 veröffentlich- ten Untersuchungen Mulder’s^) über die directe Einwirkung von Chlorgas auf einige Proteide (Eialbumin, Serumalbumin, Gelatine ^d Keratin) ist 1885 ein kurzer Bericht über die Bromirung des Eiweisses von Loew^) veröffentlicht worden. Erst die Entdeckung des »orga¬ nisch gebundenen Jods« in der Schilddrüse hat in den letzten 2 Jahren eine Reihe von Arbeiten gezeitigt, deren Ergebnisse vor der Hand je¬ doch mehr pharmakologisches, als chemisches Interesse besitzen. Die Verfasser besagter Arbeiten »unterstützen« die Halogenirung durch Erhitzen auf dem Wasserbade in Gegenwart verdünnter Schwefelsäure und compliciren so die Reaction in einer vorläufig unberechenbaren Weise. Eine derartige Behandlung der Frage ist für Zwecke, wie sie oben angedeutet, vollkommen unanwendbar. Wir glauben besonders betonen zu müssen, dass es in Anwendung auf die Proteine mehr, denn auf andere Verbindungen, von grundlegender Bedeutung ist, die 0 Vergl. diese Berichte 30, 1860. Journal of Physiology 22, 184. Journ. prakt. Chem. 44, 487 (1840). 3) Journ. prakt. Chem. (N. F.) 31, 318. a