Die Blasenbandwürmer und ihre Entwicklung : zugleich ein Beitrag zur Kentniss der Cysticercusleber / von Rud Leuckart.
- Leuckart Rudolf, 1823-1898.
- Date:
- 1856
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Credit: Die Blasenbandwürmer und ihre Entwicklung : zugleich ein Beitrag zur Kentniss der Cysticercusleber / von Rud Leuckart. Source: Wellcome Collection.
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![terea aquae purisve non parum, unde triplicem materiam ad hunc tumorem, quem absces- sum steatomaticum esse judicarunt, concurrisse existimabant. Vesicarum secundum Obser- vationen! medicorum et adstaiitium fuisse ultra trecentas compertura, quae quaternis vel quinis vicibus exierunt et vix capaci satis vase, quod quatuor libras continebat, excipi potuerunt. — Post obitum (obiit unum fere annum post) observatum fuit primo hepar grandius solito et colore livido. In superiore parte versus diaphragma abscessus sese in eo obtulit plenus vesicis et materia putrida, circumdatus quasi cartilaginosa membrana, qui corrupit hepar et erosit usque ad cystin felleam. Similiter in pulmonibus adhuc major abscessus inventus; fuitque putrida materia contenta in utroque abscessu, ferme sex librarum pondere. Tertius abscessus magnitudine ovi anserini infra hepar ad intesti- num Colon erat annexus, cujus membrana erat pariter densa. Obwohl sich die Zahl dieser Beobachtungen ohne sonderliche Mühe um ein Beträcht- liches vergröfsern liefse, so werden doch schon die voranstehenden Fälle genügen, um zu beweisen, dafs die Blasenwürn]er den älteren Anatomen und Aerzten wenigstens eben so häufig zu Gesicht kamen, wie das heutigen Tages der Fall ist. Trotzdem blieb jedoch, wie bemerkt, die thierische Natur dieser Bildungen unbekannt. Dafs sich dieselben durch mancherlei Eigenthümlichkeiten des Baues von den gewöhnlichen Hydatiden unter- schieden, ward nicht beachtet, obwohl gelegentlich der eine oder andere Beobachter diese Eigenthümlichkeiten anmerkte. So erwähnt z. B. Bartholin (1. 1.) im Innern der Blasen einer „substantia flavens'% wie Steno (1. 1.) einer „grisea quaedam materies pisi mole, in der wir unmöglich den in seine Scheide zurückgezogenen Kopf des Blasenwurmes verkennen können. Ebenso hebt Härder (l. 1.) hervor, dafs die von ihm beobachteten Wasserblasen vollkommen isolirt und frei zwischen den beiden Platten des Netzes gelegen seien („hydatides in duplicatura omenti libere fluctuantes), obgleich die Hydatiden doch sonst beständig durch Zellgewebe und Blutgefäfse mit den anliegenden Körperlheilen zusammenhängen. Aber alle diese Besonderheiten blieben ohne Berücksichtigung und scheinen nicht einmal zu einer näheren Untersuchung aufgefordert zu haben. Erst dem Ende des siebenzehnten Jahrhunderts war es vorbehalten, die thierische Natur der Blasenwürmer zu entdecken und die Kenntnifs dieser Bildungen dadurch in ein neues Stadium überzuführen. Wem freilich eigentlich die Ehre dieser Entdeckung zu- kommt, ist schwer zu entscheiden, denn es ging derselben, wie vielen anderen Entdeckungen, die im Laufe der Zeit allmählich heranreifen. Es sind mehrere Beobachter, die unabhängig von einander und fast gleichzeitig die Blasenwürmer als Thiere erkannten. Legen wir bei der Beurtheilung der Priorität ausschliefslich den Mafsstab der Zeit an, so ist es wohl Redi, der hier in erster Linie genannt werden mufs. Jedenfalls ist er der Erste, der die Blasenwürraer ölfentlich als thierische Bildungen in Anspruch nimmt und mit anderen eingekapselten Parasiten als „glandulelte o vescichette verminose](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21714587_0019.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)