Anleitung zur Darstellung phytochemischer Übungspräparate für Pharmazeuten, Chemiker, Technologen u.a / von D. H. Wester.

  • Wester, D. H. (Dirk Hendrik), 1885-
Date:
1913
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Credit: Anleitung zur Darstellung phytochemischer Übungspräparate für Pharmazeuten, Chemiker, Technologen u.a / von D. H. Wester. Source: Wellcome Collection.

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    papier von der Hauptmasse des fetten Öles befreit. Steht keine gute Pressevorrichtung (42) zur Verfügung, oder will man alles fette Öl nebenbei gewinnen, so wird hier — gleich wie bei den Mandeln — sofort die Extraktion mit PÄ. vorgenommen (9), die man sonst dem Pressen folgen läßt. Benutzt man den Extraktor, so darf das Pulver nicht zu fein sein (B10). Man extrahiere vorläufig so lange, bis der abfließende PÄ. aufhört, gelblich zu sein, und versuche dann von Zeit zu Zeit, ob eine Probe desselben noch fetthaltig ist, indem man sie auf Filtrier- papier verdunsten läßt und beobachtet, ob ein Fettfleck zurück- bleibt. Ist alles Fett extrahiert, so werde die Masse an der Luft vom PÄ. befreit und mit 2000 ccm 96 proz. A. perkoliert, scharf ausgepreßt und dann im Extraktator mit 85proz. A. ausgezogen, wie dies bei Amygdalin erörtert worden ist. Den Extraktator stelle man in ein auf etwa 60° erwärmtes Wasserbad. Als Empfänger benutze man einen geräumigen Kolben, in dem sich stets wenig- stens 100 ccm Flsk. befinden sollen. Nach 3 stündiger Extraktion werden diese 100 ccm durch neue 100 ccm 85proz. A. ersetzt und, sobald der A. nichts mehr aufnimmt, diese beiden 100 ccm vereinigt, bis zum Kochen erhitzt und im Warm wassertrichter filtriert. Auch kann man das Pulver der Senfsamen dreimal aus- kochen, im ganzen mit etwa 3 L. A. bis auf 300 ccm abdestillieren und warm filtrieren. In beiden Fällen wird das Filtrat im Schwefelsäure-Exsikkator beiseite gestellt; die sich beim Abkühlen — oft erst nach längerem Stehen — abscheidenden Kristalle werden gesammelt, mit Ä. nachgewaschen und schließlich aus siedendem 70proz. A. um- kristallisiert. Nötigenfalls wird das Sinalbin mit Tierkohle entfärbt. Ausbeute: 9,2 g. Reinheitskriterien: Das Sinalbin bestehe aus fast weißen glän- zenden Nadeln. Lufttrocken schmelze es bei 83 — 84°, wasserfrei bei 138,5-140°. Erläuterung: Durch den PÄ. werden u. a. Fett und Farbstoffe ent- fernt, durch den kalten A. eventuell zurückgebliebene Farbstoffe u. a. In der Mutterlauge bleibt beim Umkristallisieren u. a. Sulfozyan-Sinapin, ein Zersetzungsprodukt des Sinalbins, gelöst. Auf ähnliche Weise wird u. a. Cyclamin aus Cyclamenknollen gewonnen. W es t er. 6