Die vergleichende Morphologie und Histologie des häutigen Gehörorganes der Wirbelthiere : nebst Bemerkungen zur vergleichenden Physiologie / von C. Hasse.
- Carl Hasse
- Date:
- 1873
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Credit: Die vergleichende Morphologie und Histologie des häutigen Gehörorganes der Wirbelthiere : nebst Bemerkungen zur vergleichenden Physiologie / von C. Hasse. Source: Wellcome Collection.
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![ligamentum spirale, hinten), sondern wegen der Krümmung des canalis reuniens statt nach hinten unten, nach aussen wird wenigstens der obere Theil der membrana basilaris nach aussen hinten (Fig. 27 pb), der untere mit der Innenwand der lagena gerade nach hinten gedreht, während dem entsprechend der obere Theil der membrana Meissneri (Fig. 28 mr), die hier als quergefaltete Membran, tegmentum vasculosum, erscheint, nach vorne innen, der untere mit der Aussenwand der lagena nach vorne ge- kehrt, während der Nervenknorpel, der Umbus spiralis cartilagineus wesentlich hinten innen, der dreieckige, das Spiralligament, vorne aussen liegt. Die pars basilaris ist beträchtlich länger geworden (Fig. 27. 28 pb), dem entsprechend auch die Basilarmembran. Diese ist aber auch relativ breiter, -wie bei den Schildkröten und beginnt an der Einmündung des canalis reuniens, unterhalb dessen die Vereinigung der Knorpel zur Bil- dung der ersten Andeutung eines Vorhofsblindsackes vor sich geht, und endet an der lagena, die jedoch an Grösse nicht zugenommen hat (Fig. 27. 28 lag). Gleichzeitig mit der Ausdehnung der pars basilaris und somit des Nervenknorpels hat dann auch natürlich die Ausdehnung des Nerven und der macula, die auch hier das anschliessende Drittel der Basilar- membran einnimmt, zugenommen, und diese setzt sich in die lagena fort, deren Nerv gegenüber dem der pars basilaris jetzt selbständiger er- scheint. Das Gehörorgan der Crocodile bildet nun den unmittelbarsten Ueber- gang zu dem der Vögel, wie das von Siredon den schönsten Uebergang von den Fischen, namentlich den Teleostiern, zu dem der Amphibien zeigt und die Aehnlichkeit, namentlich in dem wichtigen Bestandtheile der Schnecke (Fig. 29. 30), ist so gross, wie sonst nirgends zwischen zwei Wirbelthierclassen, mit Ausnahme vielleicht zwischen Vögeln und Monotremen, welche letztere zu untersuchen ich leider keine Gelegen- heit hatte. Ich finde, wie das überhaupt aus dem Verhalten der übrigen Organe bei den Vögeln zu erwarten, im Ganzen nur geringfügige Unter- schiede in der Gestalt des häutigen Labyrinthes, die sich wohl dahin präcisiren lassen, dass diejenigen Vögel, welche ein offenes foramen rolundum besitzen [natatores], also diejenigen, die wir als tiefer stehend erkannt haben, eine relativ kürzere, weniger entwickelte, schwächer ge- krümmte Schnecke zeigen, als die mit geschlossenen (Grallatores, Colum- bue e. g.), und da die Schnecke gerade der Theil des Gehörorganes ist, der durch die Wirbelthierreihe hindurch allmählig immer höher sich ausbildet, niemals aber Rückschritte in der Entwicklung macht, so ist auch dieses Verhältniss für den Rang unter den Vögeln wichtig. Im Ucbrigen begegnen wir hier wieder denselben Hauptbestandtheilen, wie hei den übrigen Wirbelthieren, der pars superior, dem eigentlichen Laby- rinthe oder Bogenapparate und der pars inferior [sacculus und Schnecke), 3* Hl](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22300259_0039.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)