Die purpurbakterien : nach neuen untersuchungen; eine mikrobiologische studie / von Hans Molisch.
- Molisch Hans, 1856-1937.
- Date:
- 1907
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Credit: Die purpurbakterien : nach neuen untersuchungen; eine mikrobiologische studie / von Hans Molisch. Source: Wellcome Collection.
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![Schüttelkulturen findet die beste Entwicklung etwa 3 mm unter dem Meniskus statt. Daraus ist ersichtlich, daß die Bakterie eine etwas schwächere Sauerstofispannung als die gewöhnliche liebt. Lichtbedürfnis; Siehe S. 68—69. Agarplatte, bei gewöhnlicher Zimmertemperatur: Natürliche Größe: Die Kolonien wachsen langsam, sie erreichen nach ]—2 Monaten eine Größe von 1—l'/j mm im Durchmesser. Die tiefliegenden sind tiefrot, rund oder wetzsteinartig. Die aufliegenden saftig glänzend, anfangs weißlich, später werden sie in der Mitte rot. Mit freiem Auge betrachtet, erscheinen sie dann weißlich umsäumt. Bei öOfacher Vergrößerung: Die aufliegenden Kolonien er- scheinen braunrot, meist rund, glattrandig oder am Rande unscharf punktiert. Ihre Struktur ist homogen oder krümelig. Die tiefliegenden sind stärker gefärbt, rund, wetzsteinartig oder unregelmäßig mit homo- gener Struktur. Gelatinestrich: In den ersten Wochen weißlich, später lachsrot. Glattwandig. feuchtglänzend. Wachstum sehr langsam, der Strich ver- breitert sich nur wenig. Gelatinestich: Anfangs fast farblos, dann blaßrötlich, später von oben bis unten tief weinrot. Keine Auflage. Sonst nicht charakteristisch. Gela ti n e-Sch ü 11 el k ul tu r: 3—5 mm unter dem Meniskus bildet sich nach etwa 10 Tagen eine ^2 cm hohe Zone von dichten roten Kolonien. Tiefer entstehen nur sehr wenig Kolonien. Alkalische Kartoffelkultur: Hier entwickelt die Bakterie, obwohl der atmosphärischen Luft ausgesetzt, eine intensiv rote Farbe. Der Strich breitet sich nach und nach aus, er ist saftig glänzend. Bouillonkultur: Nach einigen Tf^gen trübe, nach 10 Tagen ziemlich reichlicher blaßroter Bodensatz. Moldauwasser-Pepton-Dextrin; Ira Lichte tritt bei gewöhn- licher (Soramer-)Zimmertemperatur nach etwa 10 Tagen an der Stelle des Bodens, wo das Gefäß die intensivste Beleuchtung aufweist, ein lotei Bodensatz auf. Nach etwa 1—2 Monaten ist der ganze Boden tiefrot. In entsprechenden Kulturgefäßen, die dem Lichte entzogen sind, ist die Entwicklung viel schwächer, Rotfärbung ist erst nach langer Zeit nur in geringem Grade zu bemerken. Chemische Leistungen; Verflüssigt Gelatine nicht. Vorkommen: In Sümpfen und Flußwässern sehr häufig. Von mir aus Sumpfwasser, in dem Trapa-Nüsse faulten, herausgezüchtet. 0 Ich habe bisher bei keiner Purpurbakterie die Fähigkeit, Gelatine zu verflüssigen, beobachtet.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21718611_0029.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)