Beiträge zur pathologischen Histologie : nach Beobachtungen aus der Königlichen chirurgischen Universitäts-Klinik zu Berlin / von Theodor Billroth.

  • Billroth, Theodor, 1829-1894.
Date:
1858
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Credit: Beiträge zur pathologischen Histologie : nach Beobachtungen aus der Königlichen chirurgischen Universitäts-Klinik zu Berlin / von Theodor Billroth. Source: Wellcome Collection.

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    zendes Ende übergeht (wie beim Uebergang der Muskel in Sehnen) und wo das Sarcolemma noch für eine kurze Strecke erhalten scheint. An den Muskelfaserenden, welche sich wie beschrieben verbreitern, schwindet das Sarcolemma unter Ver- mehrung der Kerne vollständig. — Hinter dieser terminalen Verbreiterung verschmälert sich die Faser oft sehr bedeutend und führt nur feinkörnige Molecüle anstatt der contractilen Sub- stanz, so dass sie oft kaum als Muskelfaser deutlich zu erkennen ist. Dies erinnert lebhaft an ähnliche Vorgänge bei durch- schnittenen Nervenfasern, wo auch die Nervensubstanz auf eine gewisse Distanz hin aus den Scheiden verschwindet, um sich unter vermehrter Kern- und Zellenbildung in der letzteren all- mälig wieder anzusammeln. Ob dergleichen auch beim Muskel Statt findet, kann ich nicht durch Beobachtungen nachweisen, halte es jedoch für sehr wahrscheinlich, dass sich später die contractile Substanz in den verschmälerten Fasern bis zur Narbe hin wieder ansammelt. Dass sich aus dem Granulationsgewebe der Muskel nur Bindegewebe und nicht Muskel wiederbildet, ist bekannt. Aus den im Muskelende angehäuften Kernen bilden sich Zellen mit fasriger Interzellularsubstanz und es kommt auf diese Weise eine innige Verbindung der Narbe mit den Muskelfasern zu Stande, deren Endresultat sich ebenso gestaltet wie bei Vei’bindung der Muskelprimitivbündel mit Sehnenprimitivbündel. Es geht aus diesen Beobachtungen hervor, was wir bereits oben aufgestellt haben, dass nämlicli die Bildung von Eiter- zellen bei der Muskelentzündung unter Zer fall der Muskelsub stanz wesentlich durch das bei gemischte Bindegewebe geschieht (wenngleich eine Betheiligung der Kerne des Sarcolemma nicht ganz in Abrede gestellt werden kann) und dass eine wahre Neubildung von Gewebe durch Kerntheilung in der Muskelfaser erst in späterer Zeit erfolgt. Durchaus dieselben Vorgänge wiederholen sich an den Ner-