Beiträge zur Structurlehre der Leber / von Jos. Gerlach.

  • Gerlach, Joseph von, 1820-1896.
Date:
1849
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Credit: Beiträge zur Structurlehre der Leber / von Jos. Gerlach. Source: Wellcome Collection.

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    Vena centralis geht jedocli nicht durch das ganze Läpp- chen durch, sondern dieselbe entsteht erst in dem Mittel- punkte jedes Läppchens, wovon man sich an glücklich ge- führten senkrechten Schnitten überzeugen kann. Den Durchmesser der Centralvene fand ich in der menschlichen Leber zwischen 0,025 bis 0,03' wech- seln. Hat die Centralvene das Läppchen verlassen, so mündet sie alsbald in ein grösseres Gefäss, und das rücklliessende Blut ge- langt auf diese Weise in eine grössere Lebervene, welche sich beim Menschen zuletzt in eine rechte und linke Lebervene ver- einigen, die in die untere Hohlvene einmünden. Von anderen Venen unterscheiden sich die Lebervenen dadurch, dass in ihrem Verlaufe keine Klappen zu finden sind, so wie durch den Umstand, dass dieselben nicht mit einan- der anastornosiren. Daher ist es ziemlich leicht von der Lebervene aus, das Capillarnetz der Läppchen zu injiciren, während andere Veneninjectionen, zur Vermeidung des Widerstandes der Klappen, von der Peripherie aus vorge- nommen werden müssen. Der Mangel der Anastomosen zwischen den einzelnen Lebervenen macht es möglich, dass man von einer Vene aus, einzelne abgeschnittene Stück- chen der Leber injiciren kann, wobei man natürlich die Vorsicht gebrauchen muss, zur Injection nur solche Stück- chen zu wählen, deren eine Seite, und zw^ar diejenige, welche der Richtung der zu injicirenden Vene entspricht, von einem nicht verletzten Leberrande gebildet ist. Diese stückweise Injection wird dadurch ungemein erleichtert, dass die Lumina der Lebervenen auf Durchschnitten ganz olfen bleiben, eine Erscheinung, welche davon herrührl, dass das Parenchym der Leber innig mit den ^^’änden der Venen verwachsen ist, da das Bindegewebe der äusseren Venenschichte continuirlich in das der Hülle der anliegenden Leberläp|)chen übergeht. Die Stämme der Lebervenen besitzen noch eine eigene von den Ge- fässwänden unterscheidbare Lage von Bindegew'ebe, welche Fig. 6. Verticaler Durchschnitt eines von der Lehervene aus injicirten Läpp- chens der menschlichen Leber, Vergrösserung 90.